• Wie geht’s Emmett?

    Knapp dreieinhalb Wochen nach seiner Ankunft bei uns, geht es Emmett ziemlich gut. In Teilen wird sein Verhalten auch etwas klarer. Allerdings sind wir jetzt auf unsere eigenen Beobachtungen und Rückschlüsse angewiesen, schließlich teilte man uns nicht nur mit, nichts mehr mit uns zu tun haben zu wollen, man wies auch explizit darauf hin, dass wir keine weiteren Informationen zu Emmett bekommen würden. Also gut, ich beschreibe mal, was wir so mit ihm erleben:

    Emmett bettelt seit dem Tag seiner Ankunft am Tisch, und zwar ausdauernd. Versucht man ihn mit ausgestrecktem Arm auf seinen Platz zu schicken, schnappt er nach der dargebotenen Hand. Nun, dass klingt zweideutig. Er schnappt nach einer imaginären Wurst- oder Käsescheibe. Der Hand passiert dabei nicht das Geringste. Es ist wahrscheinlich, dass Emmett am Tisch gefüttert wurde.

    Wann immer wir mit ihm rausgehen wollen, bellt Emmett ganz erheblich. Außerdem zieht er wie wild an der Leine. Mit Doppelführung, also mit Halsband und Geschirr an einer Leine, lässt er sich nach ca. 15 Sekunden beruhigen. Beim eigentlichen Rausgehen zieht er noch ein wenig, aber das legt sich sehr schnell. Heute hatten wir allerdings eine Situation, in der er kaum zu beruhigen war. Ich, schon im Garten befindlich, hatte Tina auf der Terrasse mit Emmett an der Leine etwas zugerufen. Das regte Emmett, warum auch immer, so auf, dass wir ihn nach einer viertel Stunde noch nicht wieder ganz beruhigt hatten. Anfänglich bellte er heftig, nach wenigen Minuten zog er nur noch heftig an der Leine in Richtung Tür.

    Außerhalb des Gartens zieht Emmett an der Leine, wann immer ihn irgendwas interessiert. Auch hier hilft die ruhige und unaufgeregte Doppelführung. Alllerdings tut sich Emmett schwer damit, an der Leine auf seinen Führer zu achten.

    Emmett hat einen Jagdtrieb. Soweit wir wissen, wurde dieser durch das Werfen von Bällen etc. verstärkt. Sieht er durch die Terrassentür einen Vogel, wird er schnell aufgeregt. Spätestens bei einer Katze bellt er heftig und ist schwer zu beruhigen.

    Haustürklingeln, Postboten auf dem Hof, Lieferanten und Ähnliches werden heftig verbellt. Eine kräftige Ansage, verbunden mit der richtigen Körpersprache hilft, um die Erregungsspirale zu durchbrechen. Auch wenn dann noch Menschen im oder vor dem Flur sind, bellt er nicht mehr. Allerdings fiept er ein klein wenig. Körperkontakt und Loben zeigen hier Wirkung.

    Die Aussicht auf Futter erregt Emmett. Egal ob er bellt oder nicht, bekommt er sein Futter erst, wenn er sich etwas beruhigt hat. Wir lassen ihn dann sitzen und er muss warten, bis wir den Napf freigeben.

    Leider bellen unsere drei Mädels immer mal wieder mit. Dadurch wird es natürlich noch schwieriger, Emmett zu beruhigen.

    Wenn Emmett bellt, klingt er furcheinflößend. Selbst bei freudiger Erregung, bellt er dermaßen tief und kraftvoll, dass der Laie es als aggressiv bewerten kann. Ich konnte Emmett allerdings in jeder dieser Situationen anfassen, zurückziehen, bedrängen oder per Körpersprache einschüchtern. Stellt man das Ganze allerdings „falsch“ an, fängt er sofort an zu spielen, kaut an meinen Fingern oder leckt mir über die Brille.

    Weder einer unserer Hunde (die Emmett manchmal ganz schön kräftige Ansagen machen) noch wir oder jemand anderes wurde – egal in welcher Situation – in den vergangenen drei Wochen von Emmett wirklich bedroht oder gebissen.

    Emmett muss übrigens nach wie vor noch ein paar Pfunde verlieren, aber wir arbeiten auch an diesem Problem.

    Während seine Mutter ihn öfters ignoriert oder ihn von der Seite anranzt, finden Faye und Dori ihren kleinen Bären richtig toll. Ich glaube, sie würden ihn am liebsten behalten. Scheinbar erinnert er nicht nur uns ein klein wenig an den Jussie-Bären.

    Man kann mit Emmet sehr gut schmusen, Körperkontakt genießt er fast immer. Außerdem kann man jede Menge Blödsinn mit ihm machen, Pfoten fangen, Hände knabbern, Brille ablecken und andere Späße.

    All diese Infos werde ich in den nächsten Tagen natürlich auch auf seiner Seite einpflegen. Emmett wird auch in Alleinhaltung eine Aufgabe sein. Ein wenig körperliche Ausdauer und Kraft könnte anfangs auch von Nöten sein. Wie schon mehrfach geschrieben ist aber das Wichtigste Konsequenz, Ruhe und klare Ansagen. Bestrafungen helfen überhaupt nicht, sondern sind eher kontraproduktiv.

    Wir hoffen weiterhin, dass besseres und wärmeres Wetter das Coronavirus zurückdrängt und wir dann im Garten die Möglichkeit haben, Bewerber für Emmett zu empfangen und uns ohne Masken mit ihnen zu unterhalten. Wer sich bis dahin schon mal auf die Liste der Bewerber setzen lassen möchte, kann sich mit einer ausführlichen Mail an uns unter der Mailadresse .img@.img an uns wenden.

    Bis bald,

    Salli