• Auf zu neuen Ufern …

    Nicht mal ein Monat ist vergangen und es gibt schon wieder ein Update? Kniet mit mir dies selt’ne Glück zu preisen liebe Freunde.

    Mimi

    Die Heilung des Fußgelenks dauert seine Zeit und es geht langsam aber stetig. Physiotherapie, kurze Spaziergänge und Ruhephasen bestimmen den Tagesablauf. Natürlich fällt dem kleinen Wirbelwind dabei die Decke auf den Kopf und wenn wir sie mal im Garten machen lassen, was sie will, dann springt und rennt sie herum wie ein Irwisch. Das macht sie dann auf drei Beinen, was vernünftig ist.

    Aber sie darf halt auch nicht die Lust an der Bewegung verlieren und darum gibt es eben auch mal Toben, aber in Maßen. Noch ist sie die meiste Zeit von den anderen getrennt, sie soll halt weder zu heftig spielen, noch auf’s Sofa springen. Die Rudeldynamik würde sicher dazu führen, dass sie sich zu viel zumutet, schließlich muss Hund ja Stärke zeigen. Also weiter im Text, langsam aber sicher.

    Emmett und Tina

    Emmett und Tina sind auf dem Weg zu neuen Ufern. Seit letzter Woche sind die beiden zur Probe Mitglied der Rettungshundestaffel Braunschweiger Land. Natürlich laufen Emmett und Tina noch keine Einsätze, erst mal ist lernen angesagt und dann kommen Prüfungen und Sichtungen und Sichtungen und Prüfungen. Aber unser Dream-Team macht seine Sache scheinbar sehr gut und ich bin mächtig stolz, zumal sich Emmett durch die Arbeit mit Tina noch toller entwickelt.

    Während der „Arbeit“ ist Emmett absolut konzentriert. Weder andere Menschen, egal ob groß oder klein, noch andere Hunde können ihn wirklich aus der Ruhe bringen. Selbst beim Vorbei-Trailen an einem Zaun, hinter dem sich ein kleiner „aggressiver“ (Lach) Kläffer die Seele aus dem Halse keift, sagt Emmet kurz einmal „Wuff“ und

    konzentriert sich dann weiter auf die Menschensuche, schließlich wird das Auffinden der richtigen Person ordentlich belohnt und zwar mit Käse (Hechel, Sabber, Geifer).

    Außerhalb seines liebsten Hobbys wechseln seine Gemütszustände auch mal von chillig zu aufgeregt. Dann gibt es auch mal Ansagen an Vögel, Katzen oder Personen, die auf den Höfen rumschleichen. Ist ja auch eine absolute Frechheit, hier jeden Tag irgendwelches Papier in Metallkästen zu werfen, die neben Türen hängen. Er denkt wohl: „Cathedra mea, Regulae meae (Meine Kirche, meine Regeln)“. Besuch ist nach wie vor toll, da wird man gestreichelt und kann Menschen abschlecken oder mit ihnen spielen. Besser geht nicht!

    Salli

    Das obige Bild verrät uns zwei Sachen. Erstens ist in diesem Jahr viel weniger Salli vorhanden als in den letzten Jahren. Wie Ihr sicher gelesen habt, war es 2018 und 2019 nicht so besonders gut um unsere Gesundheit bestellt. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, dass wir – gelinde gesagt – ein wenig mollig waren. Also habe ich abgenommen, allein seit August 2020 über zwanzig Kilo. Bei Tina ist es ähnlich, was dazu führte, dass wir unsere Kleiderschränke fast komplett ausräumen und neu bestücken mussten.

    Ich habe die Motivation zu diesem Schritt aber nicht allein aus der Sorge um meine Gesundheit gezogen. Ich musste auch einige Kilos loswerden, um mir einen Traum zu erfüllen, den Traum vom Fliegen. Das Bild oben zeigt mich zweitens nach bestandener praktischer Prüfung zum – Achtung, jetzt kommt ein typisch deutsches Amtsschimmel-Wort-Monster – Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer. Und das Titelbild habe ich übrigens mit dem Handy geschossen bei einem wunderschönen Flug über das Havelland, Ketzin, Werder und Potsdam.

    Und so kommen wir zu dem etwas kryptischen, letzten Satz aus dem letzten Beitrag „Gehabt Euch wohl liebe Leser, ich muss mal für ein paar Tage weg. Schauen wir mal, ob ich vielleicht ein paar Birnen mitbringe.“ Denn wie heißt das Gedicht von Theodor Fontane? „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“. Das darin erwähnte Schloss Ribbeck gibt es übrigens heute noch:

    Und ein Birnbaum steht auch noch davor, aber es kam keiner und hat mich gefragt, ob ich eine Birne möchte. Zu empfehlen ist allerdings das kleine und überaus pitoreske Café „Altes Waschhaus“, in dem es selbstgemachte Birnentorte und Kaffee mit Birnenlikör gibt. Lecker, sage ich Euch, aber für alle, die ein wenig auf ihre Linie achten müssen, maximal einmal pro Vierteljahr zu empfehlen, was wirklich schade ist.

    Wenige Kilometer nördlich vom Schloss Ribbeck liegt ein überaus interessanter kleiner Flugplatz. Die Bienenfarm war ursprünglich ein Stützpunkt der Agrarflieger, als es noch LPGs und Grenzen gab. Heute ist es das Zuhause einer großen Oldtimer-Flugzeug-Sammlung und Veranstaltungsort vieler Zusammenkünfte von Fliegern älterer Maschinen. Mehr Infos gibt es hier. Ein Besuch der diversen Veranstaltungen lohnt sich und Rundflüge über den Seen Brandenburgs, über Berlin und/oder Potsdam sind erschwinglich und absolut zu empfehlen.

    Auf der Bienenfarm ist auch eine Flugschule angesiedelt, die auf Ultraleicht-Fliegern und auf sogenannten „Leichten Luftsportgeräten“ schult. Das Bild von mir zeigt übrigens zwei dieser kleinen und leichten Flugzeuge, die man beide in der Flugschule fliegen und nach bestandener Prüfung auch chartern kann. Der „Rebell“ im Hintergrund ist zwar so gut wie neu, sieht aber wie ein Oldtimer aus. Der „Swan“ im Vordergrund ist mehr moderne Hightech, bestehend aus Kohlefaser und Aluminium. So kultisch der „Rebell“ aussehen mag, ich bin mehr ein Freund der modernen Technik und deshalb ist mein bevorzugtes Fluggerät die kleine weiße Knubbelnase. Der „Swan“ fliegt sich absolut genial und mit einer Reisegeschwindigkeit von ca. 110 km/h bin ich in den meisten Fällen immer noch schneller als ein Auto, denn ich kann Luftlinie fliegen.

    Jedenfalls war ich schon im August für dreieinhalb Tage bei der der „Airman Ultraleicht-Fliegerschule„. Angefangen habe ich natürlich auf einem Zweisitzer, mit Fluglehrer. Und nachdem ich Harald und Toralf (Fluglehrer) drei Tage ordentlich durgeschüttelt habe, wollten die nicht mehr mitmachen und haben mich alleine fliegen lassen (Spaß beiseite, ich bin schon Anfang der 2000er viele Stunden Segelflugzeug geflogen und lerne schnell, vor allem, was das Fliegen angeht). Dann war erstmal Pause angesagt, es wartete wieder einmal eine Baustelle am Haus auf mich.

    Vier Wochen und etwa eineinhalb Tonnen Trockenbeton später war ich montags Mittag wieder da, flog noch ein wenig und schrieb meine theoretische Prüfung am Mittwoch. Am Donnerstag durfte ich dann zum ersten Mal den „Swan“ fliegen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach einem Wochenende zu Hause fuhr ich Montags wieder ins schöne Havelland, kurvte noch ein paar mal um den Platz und machte am Dienstag dann die praktische Prüfung. Es ging also alles recht schnell. Guter Schüler und vor allem verdammt gute Lehrer. Dem gesamten Airman-Team nochmals herzlichen Dank. Es war wunderschön, sehr lustig und ziemlich entspannt.

    Am vergangenen Dienstag war ich wieder da und flog den Swan über die wundervolle Seenlandschaft, habe mir die Schlösser in Potsdam angesehen und mich zwischen den Wolken herumgetrieben. So eine Aussicht ist schon überwältigend:

    Nachtrag

    Ich hatte ja im Beitrag Update! Update! Update! angekündigt, dass ich ein Buch schreiben würde. Wer denkt, dass das eine Luftnummer (Lach) war, hat sich getäuscht. Ich habe fast zweihundert Seiten zusammen und auch wenn meine anderen Luftnummern (nochmal Lach!) das Projekt ein wenig in den Hintergrund geschoben haben…

    Naja, die Tage werden kürzer und das Wetter schlechter. Ich schätze, dass ich die ersten Leseproben noch vor Weihnachten im Netz haben werde. Aber dazu später mehr. Gehabt Euch wohl liebe Freunde der kurzweiligen Literatur und somit Leser unserer Seite, bis bald!

    Salli