• Kleines Rosen-Update

    Da ist sie wieder. Dieses Jahr etwa 10 Tage früher als gewohnt, aber schön wie immer. Wie schon im letzten Post erwähnt, ist die Natur dieses Jahr insgesamt früher dran. Auch die Nerven sägenden Schädlinge sind wieder da und fressen unseren Salat oder die Wurzeln der anderen Pflanzen. GRUMMEL! Und wie jedes Jahr versuchen wir auch jetzt wieder unsere Umwelt zu schonen und trotzdem Schaden von unseren Pflanzen, insbesondere von den Rosen abzuwenden.

    Den Vierbeinern geht es gut und auch wir sind ganz gut beieinander, wenn wir nicht – und das kommt häufiger vor – schnaubend vor Ärger über irgendwelche Schnecken, Wühlmäuse oder andere Mistviecher durch den Garten stapfen.

    Vor mir liegen übrigens schon wieder zahlreiche Baustellen, z.B. die Installation eines neuen Kamins und die Renovierung unseres Hauswirtschaftsraums. Das wird ein Akt, schließlich müssen wir während der Renovierung trotzdem Waschen und die Heizung (Gas) darf auch nicht zu viel Dreck abkriegen, sonst haben wir kein Warmwasser, dafür ein mittelgroßes Loch in der Brieftasche.

    Nun meine Lieben neigt sich das kurze Update dem Ende entgegen. Gehabt Euch wohl, kommt gut in den Juni. Bis in Kürze also 🙂

  • And the winner is…

    … unsere „Naheglut“-Kletterrose. Aber eigentlich ist der Wettbewerb ein wenig unfair, schließlich sitzt die „Naheglut“ vor einer 25cm starken Gabione mit Juragestein darin. Und das speichert jede Menge Wärme und ist für die Kletterrosen ein wahrer Standortvorteil. Außerdem ist es in diesem Frühjahr unheimlich warm und alle Rosen sind recht früh dran.

    Auf dem zweiten Platz liegt ein „Schneeball“ und den dritten Platz macht die andere Kletterrose an der Gabione namens „Ilse Krohn“. Die anderen Beetrosen geben Gas und werden in den nächsten Tagen blühen. Wir freuen uns schon darauf.

    Bei uns gibt es bisher in diesem Jahr nicht viel Neues. Tina ist seit 5 Jahren frei von Krebs, der Port ist raus und eine Hand-OP hat sie auch hinter sich gebracht. Der Karpal-Tunnel war „a bisserl eng“. Und mir geht es eigentlich auch ganz gut, die kleinen Zipperlein nerven, aber wer über 50 kennt das nicht.

    Faye hat ein ziemliches Loch hinterlassen, bei Tina und mir, aber genau so bei Emmett und Mimi und natürlich um so mehr bei Dori.

    Die kleine Maus hat sich über Wochen regelrecht eingeigelt. Seit Ende April ist sie wieder schmusiger und sucht auch mehr Kontakt zu Mimi und Emmett.

    Emmett ist inzwischen seit mehr als drei Jahren bei uns. Bisher haben wir keinerlei aggressives Verhalten beobachtet, weder gegenüber anderen Hunden noch gegenüber Menschen, ob erwachsen oder im Kindesalter. Auch er vermisst natürlich Faye. Tina war Anfang März eine Woche auf Sylt mit dem Knaben und hat sich und ihm die Zeit mit Spaziergängen und Mantrailing vertrieben. Auch Mimi trailt immer mal wieder, aber nur wenn die Temperaturen weder zu hoch noch zu niedrig sind. Sie soll Spaß haben und bloß nicht krank werden. Schließlich ist sie fast 14 Jahre alt und hat ja schon einiges mitgemacht. Dafür ist sie aber sehr fit, auch wenn sie fast nichts mehr hört.

    Jetzt seid Ihr erstmal wieder im Bilde darüber, was so im Land der „Mittellangnasen“ passiert (Unsere allererste Website hatte den Untertitel: Mimi im Land der Langnasen). Bis in Bälde liebe Leser, ich verspreche, Ihr müsst auf das nächste Update nicht so lange warten, wie das letzte Mal.

  • Faye †

    Heute Nacht hat Faye entschieden, dass es genug ist. Faye war zweieinhalb Wochen sehr krank. Angefangen hat alles mit einer Gebärmutterentzündung. Nach einigen Tagen, an denen wir um sie bangen mussten, ging es eigentlich schon wieder bergauf…

    Aber das Fressen fiel schwer, ihr war durchgehend übel und die Verdauung kam nicht richtig in Gang. Nun hat sie selber entschieden, dass es genug Besuche beim Tierarzt waren, genug Spritzen, Schmerzen und so weiter. Sie starb heute Nacht, angekuschelt an Tina und so weit wir beurteilen können friedlich.

    Faye war immer zurückhaltender als Mimi. Gewusel und Unordnung waren nicht ihr Ding. Erst in den letzten Jahren taute sie immer mehr auf. Und wenn ich dann ein bisschen bayrisch gesprochen habe und ihr den Popo gekrault habe, dann schmiss sie sich auf den Rücken und kasperte was das Zeug hielt. Beizeiten wurde das sogar Dori, ihrer Tochter zu viel.

    Ich habe die letzten Jahre mit ihr sehr genossen, mit ihr rumgealbert und viel mit ihr gekuschelt. Vor allem im letzten Jahr kamen auch Mimi und sie sich immer näher und oft fand man die beiden aneinander gekuschelt auf dem Sofa.

    Dori hingegen nutzte ihre Mutter fast schon schamlos aus, ließ sich den Rücken „waschen“ oder andere Körperteile. Aber ich glaube, sie hat sehr an ihr gehangen und auch immer aufgepasst, dass ihr niemand etwas hätte tun können, was eigentlich eh sehr unwahrscheinlich war.

    Denn Emmett war ihr ganz großer Schatz. Ihn hat sie angehimmelt und umgekehrt war es genau so. Faye hatte schon unseren Jussie so sehr ins Herz geschlossen. Und nun ist sie bei ihm.

    Tina war bis zur letzten Sekunde bei ihr. Keiner von uns war weiter weg als ein paar Meter. Ich weiß nicht, ob das so „richtig“ oder „gut“ war, aber es ist nun mal so und nicht anders. Manchmal muss man los lassen, so weh es tut.

    Komm gut bei den Anderen an kleine Faye, vergessen werden wir keinen von Euch.

  • Frohe Weihnachten!

    Alles ist anders! Kein Weihnachtsoratorium brüllt aus den Boxen, kein Weihnachtsbaum biegt seine Zweige und Nadeln unter dem Gewicht von Kugeln, Lametta, Sternen und Kerzen. Was ist bloß los bei Sallingers?

    Ganz einfach, wir haben Weihnachten ein wenig abgeändert. Aus unseren Lautsprechern klingt sanfter Weihnachtsjazz und ähnliches, und wir haben statt einem Baum eine Art lustiger Weihnachtskrippe (siehe Bild). Wir finden, dass echte Bäume wachsen sollten und für uns alle möglichst lange Kohlendioxid aus der Atmosphäre holen sollten. Von all dem Sprit, der für den Transport der Fichten verballert wird und all den anderen negativen Auswirkungen mal abgesehen.

    Zu unserer „Krippe“ passte auch kein Bach mehr, zu wenig Spaß und Freude. Es gibt auch keine Geschenke. Wir leisten uns unsere „Freuden“, wann immer wir wollen. Stattdessen wird gekocht, gebrutzelt, Rezepte ausprobiert, mit den Hunden geknuddelt und so weiter und so fort. Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Freude, also orientieren wir uns an diesen Motiven und Motivationen.

    Den Hunden geht es gut. Dori ist wie immer, dafür wird Faye immer lustiger, wälzt sich auf dem Boden und albert rum, sehr zum Leidwesen ihrer manchmal etwas humorlosen Tochter. Emmett ist ein Schatz. Vorgestern hatten wir Besuch zu Tinas Geburtstag, dabei ein sechsjähriges Mädchen und ein zweijähriger Junge, beide ordentlich temperamentvoll. Emmett bellte, als es klingelte, so lange die Tür zum Flur zu war, doch als er zu den Kindern konnte, wurde er ganz sanft und vorsichtig. Das blieb so bis zum Ende, nur Dori wurde es irgendwann etwas zu laut und wild. Also bellte sie etwas und stupste den Kids mit der feuchten Nase ins Gesicht, während sie heftig wedelte. Ach ist das schön, so harmlose und überhaupt nicht, kein bisschen, nicht im geringsten AGGRESSIVE Hunde zu haben. (Freu!)

    Und damit sind wir bei Mimi, die uns mit ihren fast dreizehneinhalb Jahren so viel Freude bereitet. Sie ist im letzten Jahr weitaus kuschliger geworden, liegt oft direkt neben uns auf dem Sofa und ist ein Ausbund an Fröhlichkeit und Lebensfreude. Sie rennt und springt und spielt, auch wenn sie nicht mehr sehr gut sieht und hört. Die Nase funktioniert aber immer noch sensationell gut und so macht Tina seit geraumer Zeit auch mit ihr wieder Mantrailing und das mit großem Erfolg und Enthusiasmus.

    Tina und mir (ja, dieses Jahr schreibt mal wieder der Salli) geht es gesundheitlich gut. Tina hat die FÜNF Jahre hinter sich und auch wenn einige Nebenwirkungen der OP und der nachfolgenden Chemo nicht mehr weggehen, haben wir beide das Gefühl, einen großen Berg erklommen zu haben und jetzt munter und fröhlich in die sanfte Ebene der Zukunft zu blicken.

    Wenn uns die letzten Jahre etwas gezeigt haben, dann dass man die guten Zeiten genießen muss. Und man muss Dinge und Gewohnheiten über Bord werfen, wenn sie nicht mehr passen oder einen daran hindern, dass Leben zu genießen. Dieses Weihnachten ist für uns somit ein erster Test, ob uns das alles tatsächlich gelingt.

    Insofern bleibt mir nicht viel mehr, als Euch allen zu wünschen, dass Ihr die Feiertage genießen könnt und vielleicht durch diesen Artikel eine Anregung bekommt, einfach mal darüber nachzudenken, ob Euch das, was Ihr tut und wie Ihr es tut, wirklich glücklich macht. Genießt und lebt; viel zu schnell können schwere Zeiten kommen.

    Also in diesem Sinne: Frohe Weihnachten, Frieden und Glück für Euch alle und kommt gut ins Jahr 2024!

  • Ein stolzes Alter – Opa Ysbrand wird 15!

    Unser lieber und sanfter Opa Toni – Manusia’s Ysbrand – feiert heute seinen 15.Geburtstag!

    Gefeliciteerd!

    Vor etwas über drei Jahren durfte ich Toni im Tierheim „Renate Lang“ in Horb kennenlernen. Zusammen mit den beiden anderen Senioren aus dem Kennel Manusia’s hatte Ysbrand – oder Toni, wie wir ihn nennen – hier eine Zuflucht gefunden, nachdem sein Züchter verstorben war. Ich hatte unsere Freunde Uschi und Jürgen ins Auto geladen und war mit ihnen die 550km von Braunschweig nach Horb am Neckar gefahren in der Hoffnung, lose Enden zu einem Happy End verbinden zu können. Am einen Ende unsere Freunde, die gerade über den Verlust ihres geliebten Oli (Exit’s Only Oliver v.d. Toetestejn) trauerten, der zwei Monate zuvor verstorben war. Am anderen Ende der fast 12jährige Kooikerrüde, der sein Zuhause verloren hatte und nun im Tierheim wartete.

    Toni hat es uns dreien sehr leicht gemacht: Er gewann unser Herz schon beim ersten Kontakt. Mit seiner sehr ruhigen, sanften Art hat er uns in Null Komma nichts mal eben um den Finger gewickelt. Bereits beim ersten gemeinsamen Spaziergang zeigte er sich von seiner ganz besonderen Seite: Toni braucht keinen Kontakt zu anderen Hunden. Er bellt sie aber auch nicht an oder äußert sich anderweitig, er weicht ihnen einfach nur aus. Diese ruhige Art zeichnet ihn wirklich aus. In den drei Jahren, die Toni nun bereits bei Uschi und Jürgen lebt, hat er noch nicht ein einziges Mal gebellt. Er ist einfach immer ruhig und sanft. Ich freue mich riesig, dass ich daran mitwirken durfte, diese drei zusammen zu bringen. Toni hat bei den beiden ein super liebevolles Zuhause gefunden, in dem er einfach sein darf.
    DANKE Euch beiden für Eure Bereitschaft, Euch auf dieses Abenteuer einzulassen, DANKE vor allem für Eure Geduld und Liebe!

    An dieser Stelle möchte ich mich aber auch noch einmal bei unserer Freundin Manuela Gerhardt bedanken, die es überhaupt möglich gemacht hat, die drei Senioren-Kooikerrüden damals nach Deutschland ins Tierheim zu holen und ihnen damit eine Chance auf ein weiteres Leben in einer Familie gegeben hat. Alle drei haben ihre Familien gefunden. Leider sind Spike und Valko-Sara bereits über die Regenbogenbrücke voraus gegangen. Aber es ist gut zu wissen, dass sie es bis Zuletzt gut hatten und sie liebevoll in ihren Familien aufgenommen wurden.

    Ein ganz besonderer Dank geht auch noch einmal an Carola Greiner und ihr Team vom Tierheim „Renate Lang“ in Horb am Neckar. Ohne Euch, wäre das alles nicht möglich gewesen!

    Toni – Manusia’s Ysbrand – ist der Papa von Chester Ysbrand vom Stetteritz, Doris und Emmetts Papa.
    Seine sanfte, liebevolle Art hat vor allem Emmett von ihm geerbt. Darüber sind wir sehr glücklich!

    Toni findet sich in den Stammbäumen vieler Kooiker wieder: Er ist der Papa von 93 Welpen in 20 Würfen in den Niederlanden, Tschechien, der Schweiz, Belgien und Deutschland. 18 seiner „Welpen“ sind selbst Eltern geworden und haben die Kooikerzucht in den Niederlanden, den USA, Belgien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Polen und Norwegen bereichert. Tonis Enkel, Urenkel, Ururenkel und inzwischen auch Urururenkel finden sich von Norwegen im Norden bis nach Italien im Süden, von den USA im Westen bis nach Polen im Osten. Insgesamt tragen über 2000 Kooiker Tonis Gene im Stammbaum. Hoffentlich haben viele von ihnen seine Gesundheit und sein sanftes Wesen geerbt!

    Drei Wünsche habe ich zu Tonis 15.Geburtstag:

    1. Wünsche ich mir ganz viele schöne Fotos von Tonis Nachkommen, aus denen ich eine Collage für Uschi und Jürgen machen darf. Fotos dürfen gerne per Mail an kooiker@grannysrose.com gesendet werden. Bitte vergesst nicht, den Namen Eures Hundes dazu zu schreiben.
    2. Wünsche ich mir ganz viele Spenden an das Tierheim „Renate Lang“ in Horb zur Unterstützung der tollen Arbeit, die dort geleistet wird.
      Schön wäre es, wenn Ihr im Verwendungszweck einen Vermerk macht „Tonis Geburtstag“.
      Bankverbindung für Spenden:
      Allgemeiner Tierhilfsdienst e.V.
      IBAN: DE23 6039 1310 0616 3250 02
      BIC: GENODES1VBH
      Verwendungszweck: Spende Tierheim Horb Tonis Geburtstag
    3. Wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass Toni noch lange gesund bleibt und das Leben seiner Menschen bereichert.

    Tina

  • Sylvester 2022

    Sylvester – üblicherweise auf unserer Seite der Zeitpunkt, an dem Salli das letzte Jahr Revue passieren lässt. Heute habe ich die Hand gehoben und möchte Euch zu diesem Rückblick einladen. Schade, wird der ein oder andere denken, denn Sallis Texte lesen sich einfach toll und auch ich freue mich normalerweise schon auf die Veröffentlichung, aber in diesem Jahr ist es mir wichtig, selbst zu schreiben. Dieses Jahr hat für mich gravierende Einschnitte gebracht, an denen ich Euch gerne teilhaben lassen möchte.

    Wer mich kennt, kennt mich vermutlich als jemanden, der macht, für andere da ist, alles schon irgendwie hinbekommt. Anders in diesem Jahr. Im Sommer bin ich „plötzlich“ zusammen gebrochen, mein ganzes Ich (Körper und Geist) wollte nicht mehr, ließ mich nur noch weinen und um Hilfe rufen. Was war passiert?

    Um das zu verstehen, muss ich etwas ausholen. Etwas, das ich in diesem Jahr gelernt habe: Es sind nicht die einzelnen Erlebnisse oder Begebenheiten, die ausmachen, wie es Dir geht. Viele Dinge wirken nach und wirken sich erst zusammen mit anderen aus.

    Rückblickend waren insbesondere die letzten fünf Jahre herausfordernd. Zusätzlich zu drei Jahren Pandemie mit allen bekannten Einschränkungen und dem Krieg in der Ukraine gab es eine ganze Reihe prägende persönliche Erlebnisse:

    2018 begann mit Mimis Trächtigkeit. Unser E-Wurf war unterwegs und die Freude darauf groß. Kurz vor der Geburt musste ich noch schnell ins Krankenhaus und eine Zyste entfernen lassen. Nichts Großes, aber irgendwie fing damit gefühlt alles an. Die Geburt des E-Wurfs zog sich, wir machten uns zwischenzeitlich große Sorgen um Mimi, die bei ihrem dritten Wurf einfach keine Wehen bekommen wollte. Am 64.Tag folgte dann der Kaiserschnitt und wir durften unsere wundervollen E’s ins Leben rubbeln. Bereits im Juni dann die nächste Sorge um Mimi. Sie hatte sich einen riesigen Blasenstein zugezogen, der operativ entfernt werden musste. Im Juli merkte ich, dass mein eigener Gesundheitszustand sich deutlich verschlechterte. Mir wurde bewusst, dass ich bereits während des Wurfes Verdauungsprobleme hatte, aber wie das so ist, steckt man einiges weg. Der Fokus lag einfach auf Mimi und den Welpen. Jetzt verschlimmerte sich aber alles und ich suchte einen Arzt auf. Die Untersuchungen zogen sich bis in den August, bis bei einer Spiegelung festgestellt wurde, dass da in meinem Darm nichts mehr so funktionierte, wie es eigentlich sein sollte. Ich hatte Darmkrebs und musste möglichst schnell operiert werden. Zu diesem Zeitpunkt lag Salli mit einem heftigen Bandscheibenvorfall im Krankenhaus. Er entschied sich sofort zu einer OP, um schnellstmöglich wieder auf den Beinen und für die Mäuse da sein zu können, während ich ins Krankenhaus ging. Damals machten die Ärzte mir große Hoffnung, dass der Krebs mit der OP entfernt und erledigt sein würde. Dies war leider nicht der Fall. Der Krebs hatte gestreut und einige Lymphknoten befallen, so dass die Ärzte mir dringend zu einer anschließenden Chemotherapie rieten. Der Port wurde gesetzt und zwölf mal Chemotherapie alle 14 Tage für 3 Tage startete. Chemotherapie ist nie harmlos, aber man versicherte mir, dass diese Form der Therapie wenig bis keine Nebenwirkungen hätte. Die Realität sah anders aus. Ich hab so ziemlich alles an Nebenwirkungen mitgenommen, was möglich war: Neuropathien im Mund, den Händen und Füßen, heftigste Übelkeit samt Erbrechen, schwere Durchfälle… Alles in allem ein ziemlicher Kontrollverlust, der zunächst große Panik bei mir auslöste. Mit Sallis Hilfe gelang es mir aber, damit umzugehen und insgesamt relativ gut durch die Chemotherapie durchzukommen.

    So dachte ich Anfang Mai 2019 auch, dass es kein Problem sei, direkt wieder Vollzeit meiner Arbeit nachzugehen. Ich versuchte achtsam zu sein, habe mir aber leider überhaupt keine Vorstellung gemacht, wie stark ich darauf geprägt war, einfach zu funktionieren und Anerkennung für Arbeit zu bekommen. Die Auswirkungen habe ich erst in vollem Ausmaß in diesem Sommer gespürt. Leider gab es während der Chemo keine Möglichkeit, psychologische Hilfe zu bekommen. Das hätte sicher geholfen. So funktionierte ich weiter und merkte nicht, welchen Weg ich ging.

    Anfang 2019 mussten wir während all dieser Behandlungen auch noch unseren Justin gehen lassen. Dann im Spätsommer ging es Salli immer schlechter. Wir dachten, es wäre „nur“ ein weiterer Bandscheibenvorfall, aber verdeckt hatte sich eine schwere beidseitige Lungenembolie eingeschlichen. Salli wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus und dort auf die Intensiv-Station gebracht. Man ließ ihn nicht mehr aus den Augen, er wurde beatmet. Es wurde abgewogen zwischen gefährlicher medikamentöser Behandlung oder Operation. Man entschied sich gegen die OP und für die medikamentöse Behandlung. Es folgten bange Stunden, dann die erlösende Nachricht: Das Medikament hatte angeschlagen und die Embolie aufgelöst. Das war ein unbeschreibliches Gefühl!

    Leider folgte aber bereits während Sallis Krankenhausaufenthalts der nächste Tiefschlag: Ich musste Smilla auf ihrem letzten Weg begleiten. Salli konnte sich von seiner geliebten Smilla nicht einmal verabschieden. Aber sie hatte mir deutlich gezeigt, dass der Zeitpunkt gekommen war.

    In 2020 dann Anfang des Jahres die Nachricht, dass drei Deckrüden aus Holland ein neues Zuhause suchten, nachdem der Züchter verstorben war. Wir unterstützten unsere Freundin Manuela bei der Unterbringung der Rüden im Tierheim Horb. Im Februar kurz vor dem Beginn des Lockdowns konnte ich unsere Freunde Uschi und Jürgen ins Auto laden und mit  ihnen nach Horb am Neckar fahren, um die drei Jungs kennenzulernen und Ysbrand, jetzt „Toni“ zu den beiden in sein neues Zuhause zu bringen. Lose Enden zu verknüpfen ist ein sehr schönes Gefühl. Toni lebt inzwischen fast drei Jahre bei den beiden, wird im April 15 Jahre alt und genießt das neu gewonnene Familienleben.

    Im Sommer ging es plötzlich Mimi sehr schlecht und wir suchten sicherheitshalber den Tierarzt auf. Sie hatte erneut Blasensteine und eine Pyometra. Beides musste sofort operiert werden. Gott sei Dank ist Mimi eine absolute Kämpferin!

    Im März 2021 dann der Anruf, dass unser Emmett abgegeben werden soll.  Die Aufregung war groß, wussten wir ja nicht, wie Emmett sich hier bei uns integrieren würde. Die Geschichte kennt Ihr als Leser unserer Seite. Die Rückkehr Emmetts war eines der größten Geschenke, die wir bekommen haben. Wir sind unendlich dankbar, dieses zauberhafte Wesen bei uns zu haben.

    Kurz nach Emmetts Rückkehr verletzte sich Mimi schwer und das folgende halbe Jahr war davon geprägt, sie von den anderen fernzuhalten, damit sie nicht spielt, und mit ihr die regelmäßigen Arztbesuche und Physiotherapiestunden durchzuführen. Ich habe nicht im Traum geglaubt, dass es Mimi wieder so gut gehen würde, wie das inzwischen der Fall ist. Sie hat sogar wieder Spaß am Mantrainling, von der Freude am Spiel vor allem mit ihrem Sohn ganz zu schweigen.

    2021 brachte außerdem vor allem große persönliche Enttäuschungen: Freunde, die keine Freunde waren und sich überhaupt nicht für meine, bzw. unsere Sicht der Dinge interessierten. Bei einzelnen Menschen passiert das ja immer mal. Wenn aber gleich ein ganzer Freundeskreis so agiert, tut das sehr weh. Wenn dann auch keine Gespräche möglich sind… In so einer Situation sieht man schnell, wer die wirklichen Freunde sind. Auch diese gibt es und wir sind dafür überaus dankbar!

    Ja, und dann kam 2022. Gleich zu Beginn des Jahres der Ukrainekrieg. Ich finde ehrlich gesagt keine angemessenen Worte für die armen Menschen dort. Das alles ist so unfassbar und ich hoffe sehr, dass es bald eine friedliche Lösung gibt!

    Für mich brachte das Jahr im Mai bei einer Routine-Untersuchung die Diagnose „Verdacht auf ein Teratom am Eierstock“. Genaueres konnte man auch nach einem MRT nicht sagen. Bis zur wirklichen Entwarnung nach erfolgter OP und Histo vergingen gut zwei Monate. Vielleicht könnt Ihr Euch zumindestens ein bisschen ausmalen, was das in mir mit meiner Vorgeschichte ausgelöst hat. Während der Wartezeit war ich dann noch zur Regel-Untersuchung in der onkologischen Praxis, in der auch die Chemo stattgefunden hat. Ich bildete mir ein, dass mir das alles nichts ausmachen würde. Aber dann folgte der Zusammenbruch.

    Warum erzähle ich Euch das alles?

    Ich durfte in den letzten Monaten lernen, wie wichtig es ist, auf mich selbst und in mich selbst hineinzuhören. Wirklich achtsam mit mir selbst umzugehen. Mir auch selbst einzugestehenden, in welcher Weise Menschen und Erlebnisse mich in meinem bisherigen Leben geprägt und konditioniert haben und dabei den Weg zu mir selbst verbaut haben, weil ich es zugelassen habe. Ich muss nicht funktionieren, um Anerkennung zu bekommen. Ich darf Fehler machen und sie mir und anderen eingestehen und ich darf daraus lernen. Und das Schönste daran: Menschen, die mich lieben, tragen genau dieses mit, weil sie mich lieben und an mir interessiert sind.

    Danke, mein Schatz, dass es Dich gibt und Du dieses Leben mit mir lebst! Danke für all Deine Geduld und Dein Ertragen in den letzten 27 Jahren!

    Euch allen da draußen wünsche ich von ganzem Herzen ein friedvolles, glückliches Jahr 2023 mit vielen achtsamen Momenten für Euch selbst!

    Tina

  • Frohe Weihnachten Euch allen

    Und wieder einmal ist es Weihnachten geworden. So wenig wie in diesem Jahr haben wir noch nie gepostet und sicherlich haben sich einige von Euch schon ein paar Sorgen gemacht. Für uns war es auch nicht unbedingt ein leichtes Jahr und auch gesundheitlich gab es wieder mal Anlass zur Sorge. Man wird halt langsam älter. Nun ist aber alles wieder gut, noch sind ein paar Reste aufzufegen, aber wir schauen recht zuversichtlich in die Zukunft.

    Unseren Hunden geht es auf jeden Fall prima. Emmett tut dem Rudel nach wie vor mehr als gut und unsere Mimi ist fröhlich und verspielt. Sie hat allerdings noch nicht verstanden, dass man als Hund auch gehen kann. Nun, sie scheint nur rennen, laufen und springen zu kennen. Gut so!

    Und so bleibt nicht mehr viel, als Euch ein glückliches, friedvolles und schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Hoffentlich habt Ihr Eure Lieben bei Euch und falls es Euch nicht so gut geht, versucht im Blick zu behalten, dass es auch ganz schnell wieder bergauf gehen kann. Wer nicht kämpft, kann auch nicht gewinnen.

    Tina, Salli, Mimi, Faye, Dori und Emmett

  • Emmett frisst Kinder …

    … aber er spuckt sie wieder aus! Aber Spaß beiseite, der heutige Tag hat dann endgültig gezeigt, dass die einst in den Raum gestellten Behauptungen über unser jüngstes Rudelmitglied nicht den Tatsachen entsprechen. Und zwar gar nicht.

    Das kleine, niedliche Menschenkind in der Trage ist ein ca. sieben Monate alter Junge. Kaum auf dem Boden abgestellt, kam Emmett schon gelaufen und musste den kleinen beschnuppern, stupste vorsichtig gegen die kleine Hand und freute sich über den Besuch vom gesamten Rudel seiner Schwester. Ganz besonders aber freute er sich über die vielen Menschen, die mit ihm gespielt haben, darunter die „große“ Schwester des kleinen Mannes, mit ihren viereinhalb Jahren.

    Emmett liebt Besuch, die fremden Gerüche, Möglichkeiten zum Spielen und all das, was Menschen nun mal mit so lieben und sanften Hunden machen. Die Begrüßungen sind dabei zwar stürmisch und laut, aber schon nach wenigen Minuten wird er viel ruhiger.

    Danach regt ihn praktisch nichts mehr auf, egal ob Kinder durch den Garten rennen, schreien, springen oder was den Kleinen eben sonst noch so einfällt. Manchmal rennt er mit, einfach so nebenher, mit einem Gesichtsausdruck, als wolle er sagen: „Na, das erwartet man doch von mir, oder?“

    Spielt er mit Menschen Ball, versucht er alle in das Spiel mit einzubinden. Wer nicht mitmacht, bekommt den Ball vor die Füße geworfen, wird angetatscht oder auch mal mit einem „Wau!“ dazu aufgefordert mitzumachen. Ich kriege dann immer etwas feuchte Augen, weil mich das sooo an meine Smilla erinnert. Emmett ist inzwischen irgendwie zum Zentrum des Rudels geworden, alle Blicke der anderen Vierbeiner richten sich auf ihn, auch das erinnert sehr an Smilla.

    Heute ist mein Geburtstag. Und so schön all die Geschenke der lieben Menschen um mich herum waren, hat mir unser Emmett doch das größte aller Geschenke gemacht. Wir lieben Dich so sehr für Deine liebe und sanfte Art, für den Schalk in Deinem Nacken und vor allem für die Liebe, die Du uns und anderen Menschen entgegen bringst.

    Danke!

  • Man, war das geil!

    Ich kann kaum glauben, dass die vier traumhaften Tage, die ich mit Emmett auf Sylt verbringen durfte, schon mehr als eine Woche zurück liegen. Pünktlich zu Emmetts Geburtstag haben wir beide uns eine kleine Auszeit gegönnt und es uns so richtig gut gehen lassen: Traumhafte Spaziergänge bei herrlichstem Sonnenschein, eine beeindruckende Landschaft, viel Ruhe und Entspannung auf der einen und Mantrailing-Intensiv-Training auf der anderen Seite. Genau die richtige Mischung!

    Die Reise war von Anfang bis Ende einfach nur geil (man möge mir diesen umgangssprachlichen Ausdruck der Begeisterung verzeihen)! Am Montag haben wir uns nach einem gemütlichem Frühstück zu Hause auf die Autobahn Richtung Norden begeben. Wenn Engel reisen… Wir hatten nur Glück! Keine Staus, nicht einmal der Elbtunnel konnte uns aufhalten! Wir waren bereits eine gute Stunde früher als geplant an der Autoverladung in Niebüll und das Wunder ging weiter: Ein super funktionierendes Check-In und eine ebensolche Verladung auf das Sylt-Shuttle der Deutschen Bahn. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Ein großes Lob an die Deutsche Bahn! Vor Abfahrt hatte ich online mein Kennzeichen in der Buchung registrieren können und als wir ankamen, erkannte das System uns sofort und gewährte uns die Durchfahrt. Eine freundliche Stimme wünschte uns eine gute Weiterreise und die hatten wir auch. Ich war gespannt, was Emmett zu der Fahrt mit dem Autozug sagen würde. Immerhin stand unser VW-Bus in der oberen Reihe und es ratterte und wackelte ganz gut. Aber: Ich habe mich nach hinten zu ihm gesetzt – das ist beim Bus möglich, ohne auszusteigen -, die Box geöffnet, so dass er etwas trinken und sich im Bus bewegen konnte. Typisch Emmett nutzte er das vor allem für eine ausgiebige Kuschelrunde mit mir. Die Fahrt beeindruckte ihn nicht wirklich.

    In Westerland angekommen, holten wir noch schnell den Schlüssel unseres Apartments bei der Verwaltung ab und auf ging es in unsere kleine, aber feine Bleibe mitten in Westerland: Haus Neptun, Apartment Seestern – nur 200 Meter entfernt vom Meer. Toll für uns: Wir hatten einen eigenen Eingang, was das Ganze mit den anderen Hunden im Haus sehr unkompliziert gestaltete. Ein erster Spaziergang musste dann natürlich noch vor dem Abendessen sein. Wir machten uns auf in Richtung Südwald und Dünen.

    Dienstag früh ging es dann noch vor dem Frühstück – zumindest meinem – um halb sieben zum Morsum-Kliff. Eine Stunde herrlichster Spaziergang am Strand entlang, während die Sonne aufging; Wir umrundeten das Kliff und marschierten dann zurück durch die Heidelandschaft, bei Null Grad mit knirschendem Boden und Raureif auf den Pflanzen. Ein Traum!

    Auf den Spaziergängen habe vor allem ich meinen Spaß an der Landschaftsfotografie entdeckt. Die entstandenen Fotos wurden (noch) alle mit Handy gemacht, da ich die Kamera zu Hause gelassen habe – für Fotos ist ja sonst Salli zuständig – aber ich finde, dafür sind sie eigentlich schon ganz gut und Ihr werdet zukünftig sicher auch mehr Fotos von mir zu sehen bekommen. Einen Lehrer mit einiger Erfahrung und eine richtig gute Ausrüstung habe ich schließlich zu Hause.

    Auf Sylt haben Emmett und ich hauptsächlich den frühen Morgen und den späten Nachmittag für Spaziergänge genutzt. Obwohl wir noch Vorsaison hatten, war auf Grund des herrlichen Wetters bereits eine ganze Menge los auf der Insel. In diesen Randstunden hatte man die Natur, die Strände und die gute Luft fast ganz für sich allein. Da die Insel ja Strände in alle Himmelsrichtungen hat, konnten wir morgens die aufgehende und abends die untergehende Sonne am Strand genießen.

    Von Dienstag bis Donnerstag hatten wir uns tagsüber zum Mantrailing-Intensiv-Training angemeldet. Dieses hat die liebe Simone Bahnsen vom Sylter-Mantrailing-Team ganz speziell auf unseren Ausbildungsstand ausgerichtet und absolut abwechslungsreich gestaltet. In fünf Trainingseinheiten stand insbesondere das „Ausarbeiten“ von Kreuzungen und Plätzen auf dem Plan und wir trailten in spannenden Umgebungen: in Wenningstedt zwischen Dorfteich und Promenade, entlang der Luxus-Boutiquen in Kampen, am Alten Friesenhaus in Keitum, in einem kleinen Wäldchen in Westerland und zu guter Letzt auf der Westerländer Strandpromenade. Dabei konnten wir dann auch gleich noch das Thema Hundebegegnungen üben: Allein auf dem letzten Trail trafen wir acht andere Hunde. Und Ihr werdet es nicht glauben: Emmett haben sie überhaupt nicht interessiert!

    Riesig gefreut habe ich mich vor allem über Emmetts Fortschritte. Er entwickelt selbst Lösungen auf den Trails und gewinnt in der Zusammenarbeit Sicherheit, die er auch in den Alltag mitnimmt. Wenn andere Hunde seinen Trail kreuzten oder sogar im Weg lagen, nahm er diese zur Kenntnis, wartete dann entweder ob sich die Hindernisse „in Luft auflösten“ oder schaute mich an und bat um Hilfe. Danach nahm er die Arbeit einfach wieder auf, so als wäre nichts gewesen. Unglaublich, dieser Hund! Auch eine direkt neben unserer Versteckperson spazieren gehende Entenfamilie interessierte unseren Emmett nicht. Die Aufgabe war wichtiger! Lediglich der Pappmaché-Seemann in Lebensgröße vor dem Westerländer Flaggenshop ließ Emmett wirklich stutzen. Der war ihm dann doch etwas suspekt. Aber natürlich haben wir auch an dem Pappmaché-Herren vorbei unseren Trail verfolgt und die Versteckperson gefunden.

    Das Schöne am Mantrailing ist, dass der Hund lernt selbständig zu arbeiten und dadurch auch eher unsichere Hunde Selbstbewusstsein aufbauen. Bei Emmett führt das insbesondere dazu, dass er z.B. mit Hundebegegnungen viel gelassener umgehen kann. Für mich als Hundeführer bleibt die spannende Aufgabe, meinen Hund besser lesen zu lernen, ihn nicht bei der Lösung der Aufgabe zu behindern – manchmal finde ich entgegenkommende Hunde bedrohlicher als Emmett –  und Hilfestellungen zu geben, wo es z.B. die Verkehrssituation nötig macht. Ich bin immer wieder fasziniert, dass ich Emmett an einer größeren Straßenkreuzung im Trail unterbrechen, auf eine grüne Ampel warten, ihn über die Straße führen und mit einem einfachen „Weiter“ wieder „in“ die Arbeit schicken kann.

    Für mich sind die die schönsten Momente die, die zeigen, welche Fortschritte Emmett gerade in den letzten Wochen und Monaten gemacht hat: Auf der einen Seite das Selbstvertrauen, die gestellte Aufgabe zu lösen, auf der anderen Seite das Vertrauen in mich, wenn Hilfe notwendig ist.

    Am Freitag ging es dann wieder nach Hause. Allerdings nicht, ohne früh morgens noch einen letzten Spaziergang am Strand von Keitum zu genießen. Danach packten wir zusammen, bekamen noch ein frühes Shuttle zurück auf das Festland und konnten so auch auf der Rückfahrt die freie Autobahn genießen. Der Stau am Elbtunnel bildete sich erst, als wir schon fast zu Hause waren. Es ist immer gut, auf Salli zu hören, der uns genau das prophezeit hatte.

    Sonntag war übrigens „Emmett-Tag“: Vor genau einem Jahr haben wir Emmett wieder zu uns geholt. Damals hätte ich nicht zu träumen gewagt, wie sehr Emmett unser Rudel heute bereichert. Heute kann ich auch in Sallis Namen nur Danke sagen: Danke, lieber Emmett, dass Du Teil unserer Familie bist! Du bist nicht mehr wegzudenken!

    Ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Abenteuer!

    Tina

    PS: Vielen Dank an Simone Bahnsen für das Training und die Fotos vom Mantrailen!

  • Wenn wir im Jahr 2021 eines gelernt haben, dann, dass Emmett nicht aggressiv ist, dass totgesagte Pandemien länger leben und dass Fliegen wunderbar ist. Damit wäre alles gesagt, frohes Neues wünsche ich, ciao.

    Also gut, ich schreibe etwas mehr: Das Jahr 2021 begann, wie das Jahr 2020 aufhörte, gelockdownt (ich habe schon wieder ein Wort erfunden, Hurra!). Nachdem der Januar und der Februar so halbwegs langweilig vorübergegangen waren, kam im März unser kleiner, angeblich aggressiver Emmett zu uns zurück. Tina empfing ihn mit Hundetrainerin und Drahtmaulkorb auf einem kalten, zugigen Parkplatz. Das Umräumen seiner Sachen (schade, dass in seine Erziehung so viel weniger investiert wurde, als in seine Ausstattung mit Leinen, Kissen, etc.) beobachtete er noch mit Interesse, dann ging er mit Tina spazieren, blickte sich nicht um und eine dreiviertel Stunde später, trudelte er hier ein. Was dann passierte, habe ich hinlänglich beschrieben und ich habe auch deutlich gemacht, dass die Einschätzung, er sei aggressiv, mehr als an den Ohrbellen herbeigezogen war. Was für ein Blödsinn.

    Schaue ich heute zurück auf das Jahr 2021, so sehe ich Emmetts Rückkehr als großes Geschenk an. Dieser Hund ist so süß, so kuschlig, so spaßig und so verträglich mit allen möglichen Menschen, egal ob Mann, Frau oder Kind, dass wir uns ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen könnten. Vorgestern war wieder so ein wundervolles Beispiel für das, was Emmett ausmacht. Nico war da, der Sohn von Marion, unserer Nachbarin, die all unsere Würfe begleitet hatte. Nico (der in Lübeck studiert) hatte Emmett seit der Welpenzeit nicht mehr gesehen und war sehr gespannt auf unseren Rückkehrer. Nach einer stürmischen Begrüßung lagen die beiden schon nach wenigen Minuten auf dem Fußboden und kuschelten, spielten und nur die kleine eifersüchtige Dori störte die Idylle ab und an. Wir sagen Danke für diesen wundervollen Hund. Er ist es, der das Jahr 2021 für uns zu einem vollen Erfolg gemacht hat.

    Im April ging dann Spike, Mimis Opa seinen letzten Weg. Er konnte nach fast 15 Jahren Zwingerhaltung noch ein Jahr in einer Familie verbringen, geliebt und umsorgt. Das war gut und wichtig. Doris Opa Ysbrand (heute Toni) geht es auch sehr gut und Mimis Cousin, Valko-Sara, ist auch gesund und munter und bereitet seiner jungen Familie viel Freude. Von den ganzen Züchtern im DCK, die diese Rüden sonst wie oft zur Zucht eingesetzt haben, hat sich nicht mal jemand nach ihrem Wohlergehen erkundigt, geschweige denn eine müde Mark an den Tierschutzverein gespendet, der so viel für die drei getan hat. Nur Manuela Gerhardt hat sich von vornherein für diese und andere Hunde des 2019 verstorbenen, niederländischen Züchters eingesetzt. Danke Manu, Du bist großartig!

    Mit dem Jahreswechsel endet auch Tinas Mitgliedschaft im DCK. Vieles hat sich in den vergangenen Jahren dort verändert, aber praktisch nichts zum Guten. Daran wollen wir nicht mehr teilhaben. Trotz allem gibt es natürlich noch gute und engagierte Züchter im DCK. Ihnen wünschen wir alles Gute und viel Erfolg in der Zucht.

    Im Mai des Jahres gab es dann diesen schrecklichen und bedauerlichen Zwischenfall, bei dem sich Mimi so schwer verletzte, dass sie monatelang mit dickem Verband und von den anderen Hunden getrennt leben musste. Nichts wäre bei dieser einfachen Keilerei passiert, hätte ich nicht so unkontrolliert eingegriffen. Diese Lektion habe ich gelernt. Sorry meine kleine süße Mimi, sorry!

    Und wo ich gerade dabei bin, mich zu entschuldigen: Entschuldigung, dass ich mich so oft dafür entschuldige nicht zeitig genug für ein Update gesorgt zu haben. So ist das Leben, die Zeit rennt. Oder fliegt, womit wir beim nächsten Highlight des Jahres 2021 wären. Ich habe es geschafft, ich darf Flugzeuge fliegen, ich bin Pilot. Nach meinen Abenteuern im September hatte ich auch im Oktober nochmals die Gelegenheit zu fliegen und so kurvte ich am ersten Tag ein wenig über Potsdam und Berlin und am nächsten Tag flog ich hierher, über mein Haus, den Ort in dem ich geboren wurde. Das war wundervoll! Und auch der Rückflug über unser Ferienhaus, die Talsperren im Harz und den Brocken wäre himmlisch gewesen, aber je mehr sich meine Benzintanks leerten, desto voller wurde meine Blase. Trotz allem konnte ich den kleinen Swan sauber und sicher im schönen Havelland landen, wie man hier sehen kann.

    Am Tag meiner Rückkehr aus Brandenburg musste Tina Paula, unsere Katze gehen lassen. Ich hatte hier nicht groß darüber berichtet, weil nur zwei Tage danach Douglas, Doris Bruder starb. Inzwischen ist auch sein letzter Wurf geboren, gesund und munter aufgewachsen und bei neuen Familien eingezogen. Einer seiner Söhne hat die „schwere Aufgabe“ übernommen, die zu trösten, die ihn am meisten vermissen. Wir finden das sehr schön und wir denken, dass das auch in Douglas‘ Sinne gewesen wäre.

    Und damit endet mein Jahresrückblick. Uns bleibt an dieser Stelle nur noch, Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Kommt gut rein, passt auf Euch und Eure Vierbeiner auf. Lasst uns mutig ins neue Jahr gehen und die kommenden Herausforderungen annehmen. Hoffentlich endet diese Pandemie bald, hoffentlich schaffen es unsere Politiker den Frieden zu bewahren, in unserer Gesellschaft, wie auch an unseren Grenzen.

    Salli, Tina, Mimi, Faye, Dori und Emmett