Vor eineinhalb Wochen…

… kam Nadira bei uns an. Die erste Woche war dem Ankommen und dem Gewinnen von Vertrauen gewidmet. Welpen sind in diesem Alter zwar sehr anpassungsfähig, aber uns war wichtig, dass Nadira erst mal Vertrauen zu uns gewinnt und ihr neues Zuhause auch wirklich als sicheren Ort wahrnehmen kann. Am Samstag waren wir zum ersten mal vor der Tür und Nadira hat ihre ersten Spaziergänge bis heute ohne Probleme gemeistert. Nun können wir Ihren Aktionsradius ausweiten und dabei von Tag zu Tag die Komplexität der Situationen erhöhen.

Nadira wirkt bei Allem, was wir mit ihr tun sehr selbstsicher, aber die Betonung liegt auf „wirkt“. Wie schnell kann man so einen Welpen überfordern und dabei ein unerwünschtes Verhalten anlegen? Was ist wohl in Emmetts erster Zeit in seiner Familie schief gelaufen, dass er so „aggressiv“ wirkt und so überdeutlich versucht den „starken Mann“ heraus hängen zu lassen? Sei’s drum, auf jeden Fall wollen wir das vermeiden. Nadira ist schon ziemlich herausfordernd, scheint keine Angst zu haben und stolziert durch die Welt, als gäbe es kein Morgen, keine Gefahr, niemanden der Stärker ist. Gerät sie in dieser Gemütsverfassung an einen groben, erwachsenen Hund, ohne sich bei uns sicher zu fühlen, wird sie bei Hundebegegnungen sehr schnell „distanzvergrößerndes Verhalten“ zeigen, Knurren, Bellen und „aggressiv“ wirken. Danke nein, haben wir schon.

Auch wenn bei uns in Niedersachsen noch Leinenpflicht herrscht, kann man sich ja leider nicht auf seine Mitmenschen verlassen. Und wie oft sieht man Hundebesitzer mit unangeleinten Hunden, die in der einen Hand ’ne Kippe und in der anderen ihr Handy haben und angeregt mit „Wem auch immer“ telefonieren. Früher half dann der Spruch: „Achtung Giardien“ oder „Achtung Zwingerhusten“.

Heute zupfen sich diese Typen dann ihre Ear-Pods aus den Ohren und fragen mit einem Gesichtsausdruck, den man selbst mit größter Höflichkeit nicht wirklich als intelligent bezeichnen kann: „Hä?“ Wer regelmäßig auf unserer Seite liest, gehört normalerweise nicht zu diesem Typus und weiß mit meiner Ehrlichkeit zu diesem Thema etwas anzufangen. Uns geht es darum, aus Nadira einen wirklich selbstsicheren Hund zu machen.

Besuch hatten wir übrigens auch schon. Als erstes war Laura da, dann Marion. Am Wochenende kamen Silke und Achim und heute war Jörg da, der mir nach wie vor bei vielem hilft, immer mal wieder auch mit guten Tipps zum Thema Bau und Renovieren. All die Besuche waren kein Problem. Nadira mag Menschen. Hunde, die auf Grundstücken oder in Häusern laut bellen, sind dann eher nicht so ihr Ding, wobei sie auf jedem Spaziergang auch in solchen Situationen sicherer wirkt.

Unsere Hunde sind übrigens nach wie vor – meistens – von der kleinen Maus begeistert. Nur ab und zu zwickt sie etwas zu heftig beim Spielen. Der aggressive Emmett weicht dann aus und kommt zu uns, Mimi und Dori ranzen sie dann an, was die Kleine nicht wirklich zu beindrucken scheint. Nun denn, liebe Leser. Hoffen wir, dass die Europameisterschaft noch lange dauert. Denn so sind die Straßen und Fußwege abends wie leer gefegt und wir haben auf unseren ersten Spaziergängen ein wenig Ruhe. In diesem Sinne: „Schlaaaand“ 🙂

Hinterlasse einen Kommentar