[one-half] [dropcap]I[/dropcap]m Sommer 2006 hatten wir Alice, unsere wunderbare Collie-Hündin gehen lassen müssen. Krümel trauerte so sehr, wie ich es mir niemals habe vorstellen können. Am 18. Dezember haben wir dann beschlossen, dem ein Ende zu setzen und haben bei einer Tierschutzorganisation für Collies angerufen, bei der laut Angaben im Web gerade Welpen geboren worden waren und schon zwei Tage später konnten wir uns diese tollen Welpen anschauen. Smilla und ihre Geschwister waren im Bauch ihrer Mutter in den Tierschutz gekommen und so erwartete uns eine gesunde und putzmuntere Bande.
Smilla war zu diesem Zeitpunkt vier Wochen alt. Als sie aus der Wurfbox genommen wurde, kuschelte sie sich an Tina und ließ sich zwei Stunden auf ihrem Arm verwöhnen. Danach kam sie zu mir und knabberte mir erstmal an Bart und Nase (weiß gar nicht, was die Viecher immer an mir finden).
Dieser Welpe hatte etwas ganz Besonderes. Sie schaute uns immer direkt in die Augen, halb fragend, halb bestätigend, dass die Wahl getroffen war, von beiden Seiten. Auf der Rückfahrt überlegten wir uns noch den Namen. Smilla ist ein dänischer Name mit schwedischen Wurzeln und bedeutet „Lächeln“.
Die Tage zogen sich dahin, manche zäh wie Kaugummi – irgendwie ein sehr passender Vergleich -, manche weniger. Wir sollten Smilla am 17. Januar 2007 abholen. Drei Tage vorher bekam ich Panik. Hatten wir alles beachtet, das richtige Futter, genug Spielzeug, die Wohnung ausreichend gesichert…
Dann war der große Tag gekommen und nach einer etwas längeren Autofahrt sahen wir diesen wuseligen Haufen Welpen endlich wieder. Tina hatte etwas Mühe, Smilla in dem Haufen wuselnder Welpen zu finden. Ich hatte sie jedoch sofort im Sucher der Kamera, diesen Welpen hätte ich unter einer Million anderer gefunden.
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Die ersten Kilometer der Rückfahrt schlugen Smilla ein wenig auf den Magen, danach kuschelte sie sich an Tinas Hals und döste ruhig vor sich hin.
Dann waren wir zu Hause, trugen Smilla zur Tür und hinein in unsere Wohnung. Krümel stand vor uns und ihr Gesicht drückte unbeschreibliche Freude aus. Endlich war sie da, „ihre Smilla“. Wie oft hatte sie diesen Namen gehört, unsere freudige Aufregung dabei gespürt, das konnte nur etwas unglaublich Positives sein.
Smilla, noch auf Tinas Arm wedelte wie verrückt, Krümel tat es ihr gleich. Wir setzten Smilla ab, sie tat ein paar Schritte, wurde laufend beschnuppert, schaute sich dabei unser Wohnzimmer an und legte sich erstmal hin.
Unser nächster Weg führte in unseren Garten. Smilla sollte ja lernen, dort ihre Geschäfte zu erledigen. Krümel machte es vor, Smilla tat es ihr nach. Dann schaute Smilla sich den Garten etwas genauer an, schnupperte hier und dort, sprang vor Freude ein wenig durch die Gegend, kam, wenn man sie rief und setzte sich auf Kommando. Smilla hatte alle Geschäfte erledigt, konnte „Hier“ und „Sitz“, hatte sich ausgetobt und hatte meinen Vater um den Finger gewickelt. Also konnten wir wieder reingehen, es fing schon an dunkel zu werden. Drinnen angekommen musste Krümel erstmal ausruhen, Smilla war noch unternehmungslustig und – wie sollte es anders sein – begann ihre Abenteuer damit, unsere Möbel anzukauen. Ein einziges „Nein“ und eine Kordel reichten und sie ließ von unseren Möbeln ab. Smilla hat nie etwas zerkaut oder angefressen, außer den Korb mit ihrem Spielzeug. Irgenwann wurde auch Smilla müde. Das Pensum, das dieser kleine Hund an diesem Tag abgeleistet hatte, war unglaublich, sie hatte sich ihre Ruhe redlich verdient und wir auch. Wir verteilten uns im Wohnzimmer und schliefen glücklich ein, während die Eindrücke des Tages an uns vorbeizogen. [/one-half]