Das Bällchenbad …

… bietet eine Unmenge an Spiel, Spaß und Spannung, wie man sieht. Nein im Ernst, wirklich.

Wer es nicht glaubt, möge sich das Getobe einmal anhören. Aber irgendwann sind halt die Batterien leer, hofft man. Zumindest wenn Spiel, Spaß und Spannung klingen wie das Trommeln von großkörnigem Hagel auf dem Autodach oder das Verlangen nach Frühstück klingt wie eine startende Concorde.

Nachdem wir in unserer Granny’s Rose-Mappe die ganzen Unterlagen übergeben haben, inklusive der neuen Aufkleber und allem Anderen, werden wir auch noch Gehörschutz für die ganze Familie beilegen, versprochen.

Nichts ist so schön wie die Welpenzeit, zumindest wenn alle Welpen satt und zufrieden in irgendwelchen Ecken liegen (oder in einem Bällchenbad). Dann kann sich der Züchter voller Elan vor sein Sofa stellen und einfach umfallen. Schlaf ist das nicht, eher Ohnmacht oder Koma. Das endet allerdings nach etwa zwanzig Minuten, wenn der Postbote die alltägliche Werbung einwirft und zuerst Smilla und mit wenigen Zehntelsekunden Verzögerung Mimi, Jussie und Faye losbellen.

Haben sich die Welpen noch vor gar nicht allzu langer Zeit ob solch caniner Verwünschungen des brieflichen Zustellwesens in eine Ecke verkrochen, machen diese heute mit. Da Bellen aber irgendwann langweilig wird, holen unsere elf kleinen Racker bald wieder das ohrenbetäubende Triebwerksgekreische heraus.

Nichts hält ewig. Auch nicht der Züchter seinen Atem an und so kommt es, dass man die Kissen irgendwann vom Kopf nehmen muss, meistens bevor die Batterien der Kleinen wieder leer sind. Aber auch dieser sensorische Overkill endet irgendwann und Ruhe kehrt ein, begleitet von einem gewissen Geruch …

… die letzte Mahlzeit hat die Welpen also schon wieder verlassen, Klasse. Und schon eilt der Züchter mit Papier und Müllbeutel in den Welpenauslauf, um die Häuflein einzusammeln. Nanu, wo ist denn die zur Welpentoilette umfunktionierte Krankenunterlage? Ah, durch den Wassernapf gezogen und auf dem Kuschelkissen zusammengerollt. Fein, schließlich sollten die Kuscheldecken ja sowieso ausgetauscht werden, zumal man gerade auf einem steht, in Strümpfen, nass von einer überaus großzügig verteilten Menge Welpenpipi.

Nach einer knappen halben Stunde sind beide Welpenausläufe sauber, trocken und wohlriechend. Die Müllbeutel sind heimlich in Nachbars Mülltonne entsorgt, die eigene quillt nämlich über. Die Waschmaschine wäscht inzwischen die dritte Trommel Wäsche an diesem Tag, fünf weitere sind geplant, damit der Berg an ungewaschener Wäsche nicht noch größer wird. Der Versuch frische und vor allem trockene Socken zu ergattern scheitert. Diese Wäscheladung ist für morgen eingeplant.

Die Welpen sind also versorgt, es wird Zeit mit den Großen in den Garten zu gehen und ein wenig zu toben. Nachdem alle Ecken des Grundstücks markiert sind, will Smilla Ball spielen, Mimi schnappt sich ein Stöckchen und rast durch den Garten, Jussie findet das spannend und Faye schuppert unter irgendeinem Busch, als …

… der Nachbarshund kurz anschlägt und die ganze Meute kläffend am Zaun steht. Also, zwei Finger von jeder Hand in den Mund und kräftig gepfiffen, das hilft immer und außerdem wird klar …

… ich hätte daran denken sollen, mir die Hände zu waschen. Aber ein guter Züchter erkennt seine Welpen nun mal am Geschmack ihrer Ausscheidungen.

5 Kommentare

  1. Guten Morgen ihr Lieben, wir bedanken uns wieder mal mächtig doll bei euch. Dir, lieber Mathias, besonders für deine sehr bildliche Darstellung deines Züchteralltages.

    Das ist wieder supergroßartig geschrieben!!! Beim Lesen, kam mir der Gedanke (zwischen den Lachanfällen und dem Kopfkino, daß das Gelesene auslöste) daß du doch wirklich ein Buch schreiben solltest. Du hast einen Schreibstil, der den Leser eintauchen läßt in die Szene, die du beschreibst. Suuuper!

    Wir freuen uns schon riesig, euch und die kleinen und großen Racker wiederzusehen.

    Wir wissen, ihr habt jetzt viel Arbeit und einen hohen Lärmpegel. Wir wissen aber auch, ihr habt auch Spaß und seit mit viel Liebe dabei unsere neuen Famielienmitglieder groß und stark zu machen. Dafür können wir euch nicht genug danken.

    Aus dem Sauerland senden wir euch allen liebe Grüße und wünschen euch eine schöne Woche
    Frank, Sylke und Julian

  2. Lieber Mathias, liebe Bettina,

    wir können uns der Familie Welz nur anschließen! Es ist ein großes Vergnügen die Berichte von Mathias zu lesen und wir freuen uns immer, wenn uns etwas Neues erreicht.
    So ein Züchter hat es in der Tat nicht einfach. Doch ihr Beide schafft es mit Erfahrung, Freude und Liebe, den Welpen einen perfekten Start ins Leben zu geben.

    Vielen lieben Dank für Alles!

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