• Der Versuch eines Jahresrückblicks

    Der Versuch eines Jahresrückblicks auf 2024 wird mir geringfügig erschwert, da mir dauernd etwas sehr großes mit schwarzem Fell und einer weißen Halskrause die Sicht versperrt. Nadira hat die 60cm Schulterhöhe so lässig überschritten, dass wir uns nach einem günstigen Pferdeanhänger umschauen und den Bau eines Stalls im Garten planen. Okay, das war minimal übertrieben. Viel wichtiger ist, dass es unseren Mäusen gut geht. Daran freuen wir uns jeden Tag, denn wenn das letzte Jahr eines gezeigt hat, dann die Vergänglichkeit einer so unbeschwerten Zeit.

    Ich hatte noch zu Weihnachten `23 darüber geschrieben, wie fröhlich Faye geworden war, wieviel Spaß es machte mit ihr herumzualbern und dann, nicht mal acht Wochen später war sie nicht mehr bei uns. Sie hinterließ ein Loch voller Trauer und Schmerz, so groß, dass wir selbst als Nadira schon bei uns war, manchmal einfach losheulten, weil uns irgendetwas an Faye erinnerte.

    Doch schon wenige Wochen später wurde aus den ersten Kontakten zu Susanne Nassler so langsam diese gewisse Spannung. Es kam der fünfzigste Tag von Janakis Trächtigkeit, dann der fünfundfünfzigste, der sechzigste…

    Und dann endlich, am dreiundsechzigsten Tag, am 10. April, genau 17 Jahre nachdem wir entschieden hatten, dass Jussie bei uns bleiben würde, kamen sieben wunderschöne Colliewelpen zur Welt, davon drei Hündinnen. Einzig die Erstgeborene, deren Namen „Nadira“ auch noch von mir kam, war ein Tricolor, so wie Jussie. Ich weiß gar nicht, wie viele komische Zufälle es gab, die leichtgläubige Menschen als „Zeichen“ werten würden, die die Entscheidung für „Nadira vom Flörsbachtal“ begleitet haben. Natürlich glauben wir nicht an so etwas, haben wir noch nie, werden wir auch nicht. (So ein Blödsinn!)

    Das gesamte Prozedere um ein neues, vierbeiniges Familienmitglied mal wieder aus dieser Perspektive zu erleben, war aufschlussreich, spannend, nervenaufreibend und schön zugleich und als Nadira zum ersten Mal mit unseren Kooikern frei durch den Garten lief, waren wir geradezu beseelt vor Glück. Ach so fühlt sich das also an 😉

    Was folgte waren Tage voller Glück, meistens jedenfalls. Ab und an kommt der jungen Dame nämlich die eine oder andere dumme Idee: „Garten umgraben, Wohnzimmer umgraben (wurde der Teppichboden etwa noch gebraucht?), Fußleisten abreißen und durchkauen, Tapete abreißen und durchkauen und so weiter und so fort“. Glücklicherweise ist Nadira ein Collie. Als nämlich ihre Adoptivmutter Dori solche Anwandlungen hatte (vor Jahren), hatte jegliche Kritik an ihrem Verhalten nur einen verständnislosen Blick ihrerseits zur Folge, egal in welcher Form oder Lautstärke man diese Kritik äußerte.

    Bei Nadira reicht es auf die betroffene Stelle an Wand oder Fußboden etc. zu zeigen und den Kopf zu schütteln. Nadira bricht dann vor lauter Schuldbewusstsein fast zusammen. Natürlich ist diese Zurschaustellung kaum vorstellbarer Zerknirschtheit vollkommen glaubwürdig, auch wenn es zu einem (nicht sehr viel) späteren Zeitpunkt ohne weiteres zu einer Wiederholung der Untat kommt. Wollten wir nicht sowieso mal wieder renovieren?

    Klar, kein Problem, es sind ja (bisher) nur vier Räume betroffen. Aber all das ist nur ein winziger Fleck auf einer ansonsten strahlend weißen Halskrause und die unglaubliche Liebe, die uns die Langnase entgegenbringt, die Lebensfreude, die sie verströmt und die vielen wundervollen Momente, die wir mit ihr, Dori, Mimi und auch Emmett haben, lassen diese kleinen Missgeschicke einfach verblassen.

    Emmett sorgte zum Ende des Jahres allerdings noch für einen großen Schreckmoment. Wir hatten schon eine Weile den Verdacht, dass sein Hodensack größer werden würde. Da er Anfang Dezember sowieso eine Zahnsteinentfernung benötigte, baten wir darum das gleich mit zu untersuchen und tatsächlich fand Jan einen relativ großen Tumor, der natürlich sofort entfernt wurde. Dass Emmett nun kastriert war, war uns völlig egal, viel wichtiger war die Frage, ob es sich um einen bösartigen oder einen gutartigen Tumor handeln würde. Nach fast zwei Wochen, pünktlich zum Fädenziehen kam dann die Entwarnung. Falls ihr also am Freitag den 13. Dezember ein Rumpeln gehört habt, das war das Gebirgsmassiv, welches uns von der Pumpe gekullert ist.

    Und so geht das Jahr 2024 langsam zu Ende. In Tinas Geburtstag – gleichzeitig unser neunundzwanzigster Hochzeitstag – haben wir ordentlich hineingefeiert, zu zweit. Wir haben das Jahr Revue passieren lassen, haben dabei leckere Flammkuchen gegessen und dann haben wir uns gemütlich ins Hide&Seek gesetzt und uns von Micha ein paar überaus leckere Cocktails auf Rumbasis servieren lassen. Kurz vor Feierabend konnten wir mit ihm dann noch ein wenig über Rum philosophieren und uns ein paar Anregungen für zu Hause mitnehmen. Auch wenn wir eher wenig Alkohol trinken, es ist fast ausschließlich hochwertiger und erlesener Rum, entweder pur oder mit diversen Zutaten, von selbstgemachtem Ingwersirup bis zu frisch gepressten Fruchtsäften.

    Zu Weihnachten haben wir dann noch ordentlich geschlemmt: Am Heiligabend gab es Pellkartoffeln mit Hering in Apfel-Dill-Sahne und an den Feiertagen Semmelknödel, Rotkraut und ganz traditionell mein sehr beliebtes Weihnachtsgulasch. Und für all diese Leckereien musste kein einziges Tier sterben. Das meiste war vegan, einzig die Semmelknödel enthielten zwei Eier von glücklichen Hühnern.

    So ihr Lieben, ich muss noch ein paar Sachen in der Küche vorbereiten, zum Beispiel frischen Ingwersirup kochen, der erstens sehr gesund ist und zweitens in Kombination mit verschiedenen (natürlich geheimen) anderen Ingredienzien einen absolut famosen Cocktail ergibt. In diesem Sinne also Prost! Kommt gut ins neue Jahr, trinkt nicht zu viel und wenn, dann etwas Gutes. Hochwertige Getränke statt Bumm, Peng und Gestank. Klingt das nicht nach einem Plan?

    Gehabt Euch wohl! Eure Bande aus Salli (Autor), Tina, Nadira, Emmett(ine), Mimi und Dori (heute mal absteigend nach Größe sortiert )

  • Frohe Weihnachten!

    Schon wieder Weihnachten? Hatte ich nicht gerade erst einen Weihnachtsbeitrag geschrieben? Mussten wir nicht gerade erst unsere geliebte Faye gehen lassen, haben zum ersten mal Nadira auf dem Arm gehabt, sie abgeholt, waren wir nicht gerade erst …

    Oh, tatsächlich, überall glitzern Weihnachtsbäume in den Gärten, aus den Lautsprechern klingt leise jazzige Weihnachtsmusik und Nadira ist eine wunderschöne Colliehündin geworden, mit ca. 63cm Schulterhöhe, eben noch eine richtige junge Lady, nur um im nächsten Augenblick ein verrückter Pubär zu sein, der lauter Flausen im Kopf hat.

    So schnell vergeht ein Jahr und vielleicht ist gerade jetzt die richtige Zeit mal in die Bremse zu treten und das Weihnachtsfest ruhig und beschaulich anzugehen.

    Vielleicht sollte man jetzt sein Handy nehmen, und statt irgendwelcher sozialen Medien mal die Bilder des letzten Jahres durchschauen, dann seine Lieben ansehen und glücklich und zufrieden sein.

    Ich bin es, auch wenn das Jahr mal anstrengend, mal traurig oder nervig war. Ich halte mich einfach an all dem Positiven fest und sauge die schönen Bilder in mich auf und Tina hält es genau so. Und so bleibt uns nur Euch zu wünschen, dass Ihr genug Schönes in diesem Jahr hattet, um es uns gleich zu tun. Habt Frohe Weihnachten, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und eine schöne Zeit mit Euren Lieben!

    Salli&Tina

  • Weisst Du noch …?

    … ist eine Frage, die in unserer kleinen Familie gerade in letzter Zeit häufig gestellt wird. Seltener von den Vierbeinern und umso häufiger von uns. Heute würde Faye ihren dreizehnten Geburtstag feiern, wenn …

    Faye hat in ihren ersten Monaten bei uns genauso gerne auf Kordeln und ähnlichem herumgekaut wie heute Nadira und immer mal wieder war auch ein Schuh unter den durchaus anknabberungswürdig erscheinenden Dingen – bei Beiden. Manchmal glaube ich fast, dass Smilla, Jussie und Faye uns zusammen diesen wundervollen Collie ausgesucht haben.

    Auf jeden Fall tut Nadira unserer kleinen Dori unglaublich gut und hat aus der achtjährigen Tochter eine kleine Adoptivmama gemacht. Sie wirkt zufrieden und ausgeglichen. Oh wie sehr uns das freut.

    Und kaum war man mal wieder im Hier und Jetzt, wandern die Gedanken schon wieder in die Vergangenheit. Wie plötzlich war Faye in unser Leben getreten? Wie wundervoll waren die zwei Würfe, die wir mit ihr machen durften? Wie viele heutige Kooiker-Ahnentafeln enthalten ihren Namen? Weißt Du noch, als Faye …?

    Schöne Erinnerungen sind oft mit Schmerz verbunden und das ist auch gut so. Es zeigt uns, wie sehr wir an Menschen, Tieren oder manchmal sogar Dingen gehangen haben. Und es zeigt mir, dass ich die wunderbare Zeit mit all meinen Lieben nicht als selbstverständlich nehmen darf. Zu schnell können wundervolle Dinge grausam enden. Und so nehme ich mir heute viel bewusster Zeit mit meinen Hunden, schaue ihnen in die Augen und versuche den Augenblick zu genießen, dieses Vertrauen, diese Liebe, all das, mit dem uns Faye zwölf wunderbare Jahre überschüttet hat. Danke Du kleine wundervolle Seele, Danke!

  • Nadira ist überragend…

    … wie man deutlich sieht. Apropos „Sehen“: Habt Ihr schon unsere neue Startseite bewundert? Na gut, bisher sind noch recht wenig Bilder im Slider, aber das wird noch mehr. Außerdem wollte ich das Design vereinfachen und inzwischen ist ja schon der eine oder andere Menüpunkt rausgeflogen. Auch unsere „Wer wir sind“ Seite habe ich ein wenig geändert. Denn auch wenn Faye, Smilla und Jussie nicht mehr hier bei uns sein können, gehören die doch zu uns. Aber unsere Homepage ist ja nun mal für Euch und auch Neu-Leser sollen sich ja bei uns zurechtfinden.

    Ja, Nadira ist groß geworden. Inzwischen ist sie locker über 50cm (Schulter) hoch, ihr Körperbau ist athletisch und in punkto Speed hält keiner mehr mit. Allerdings kann Emmett sehr enge Kurven und Haken schlagen, pfui, wie gemein (Grins). Und ja, Nadira hat Stehohren, was mir ungefähr so egal ist, wie die Position irgendeines Felsblocks am Olympus Mons (Mars). Das was zählt, ist Gesundheit und Wesen und jessas, was hat sich dieses kleine (?) Etwas gemausert. Nadira ist so schrecklich lieb und süß, dass man ständig dahinschmelzen möchte. Sie ist ganz viel bei uns und wenn irgendwas am Küchenfußboden nicht in Ordnung ist und wir in der Küche knien, dann legt sie sich wie selbstverständlich neben uns, lauscht meinen Ausführungen und ist sehr daran interessiert, wie wir das Problem lösen wollen.

    Nadira spielt sehr gerne Ball, was mich freut, schließlich erinnert es mich immer ein wenig an meine geliebte Smilla. Aber sie ist nicht ganz so fanatisch wie Smilla es war. Außerdem bringt sie uns den Ball und gibt ihn uns. Das Wort „meiner“ bringt sie sofort dazu loszulassen. Ich werd‘ noch narrisch, so begeistert bin ich von dieser Maus.

    Auch den Anderen geht es eigentlich ziemlich gut. Mimi hat eine leichte Augenentzündung und Dori hatte irgendwas Allergisches am Bauch. Kratzen und Beißen hat den Bauch wund gemacht und es braucht wohl noch ein paar Tage bis alles wieder normal ist. Aber der Juckreiz ist wohl weg, also kann jetzt alles abheilen.

    Und wir kämpfen uns von Baustelle zu Baustelle. Projekte gibt es immer und ständig geht irgendetwas kaputt. Also ganz normales Hausbesitzerdasein. Und so geht wieder mal ein kurzer Beitrag zu Ende. Bis in Bälde Ihr Lieben. Macht Euch noch ein paar schöne Spätsommer-Tage und bleibt gesund.

  • Mein ganz persönliches „Photo 2024“

    Nachdem mein Gesicht eine Zeit lang „wegen Überflutung geschlossen war“, komme ich jetzt doch noch dazu, Euch mein ganz persönliches „Photo 2024“ zu zeigen und Euch ein Update zu geben, wie es uns so ergeht:

    Nadira wächst immer noch, was wahrscheinlich niemanden besonders verwundert, sie ist jetzt etwa 50cm hoch (Schulter) und wiegt knapp 15kg. So langsam lichten sich die Reihen Ihrer Vorderzähne, doch die endgültigen Zähne kommen schon durch. Ihre Milch-Canini sitzen allerdings noch bombenfest und sind nadelspitz wie zu Anfang. Aber die merkt man nur noch beim allzu wilden Spiel und es sind dann eher unglückliche Zusammenstöße, denn absichtliches Beißen. Sagt man „Au“, leckt sie sofort die Stelle, von der sie meint, dass sie weh tun könnte. Außerdem ist die kleine (Haha) Langnase überaus schmusig, häufig mit abrupten Wechseln zu verspielt oder auch mal „wilde Hilde“. All das kommt mir ziemlich normal vor für einen Welpen, der gerade seinen viermonatigen Geburtstag gefeiert hat, aber dazu später mehr.

    Mimi geht es nach wie vor recht gut, wenn sie auch manchmal etwas übellaunig ist. Dann schnappt sie auch mal in Richtung Nadira, was Dori als Adoptivmama natürlich mit Skepsis betrachtet, wenn man es wohlwollend ausdrücken will.

    Dori geht in Ihrer Mutterrolle auf, auch wenn Nadira inzwischen locker zehn Zentimeter größer ist als sie. Da entwickelt sich eine sehr enge Bindung, die Dori wirklich gut tut.

    Sie ist weitaus ruhiger und gelassener als früher. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich hier im Haus langsam aber sicher der „Zwanghafteste“ bin (Grins).

    Emmett hat etwas mehr Ruhe als noch vor wenigen Wochen. Trotzdem spielt er oft und gerne mit der „kleinen“ Großen, was auf Gegenseitigkeit beruht. Allerdings versucht Nadira ihn immer mal wieder zu maßregeln und packt ihn – hauptsächlich wenn er in Richtung Haustür/Flur kläfft – im Nacken. Das geht natürlich nicht und wird von uns auch unterbunden.

    Nun aber zum Titelbild und Nadiras „Viermonatigem“: Gestern am 10. August wurde Nadira vier Monate alt und bekam ihren ersten „Willy“ geschenkt, einen schwarz/gelben, weichen Ball, so wie die, die auch schon Smilla so geliebt hat. Ja, und als sie ihn dann so in ihrer süßen Schnute hatte, war es um mich geschehen, ich heulte mir die Augen aus dem Koppe. Natürlich war auch Schmerz dabei, aber hauptsächlich war das Freude, himmelherrgott, wie sehr habe ich eine Langnase in meinem Leben vermisst.

    Nadira ist anders als Smilla, Justin oder Alice. Aber sie bereichert unser Leben genau so sehr wie unsere bisherigen Langnasen und sie ist aus unserem Leben keinesfalls mehr wegzudenken. In diesem Sinne liebe Leser: Habt noch ein paar schöne Tage, achtet auf Gewitter und andere Unbillen der Natur und passt auf Euch auf. Bis bald!

  • Gestatten: Käthe Rakete

    Mein Name ist Rakete! Käthe Rakete! Zumindest nennt man mich hier ab und zu so und das finde ich totaaal gut. Schließlich bin ich fast so schnell wie eine Rakete. Eigentlich heiße ich ja Nadira. Aber die männliche Hälfte meiner menschlichen Familie ist so unheimlich kreativ (meint er zumindest!), dass ich immer mal wieder neue Namen bekomme. Wenn ich zum Beispiel in irgendetwas Tolles hineinbeiße (Arme, Beine, Zehen, Teppich, Kissen…), sagt MM (männlicher Mensch) immer: „Keine Zähne Helene!“. Boah, wie doof. Wenn ich dann nicht gleich aufhöre, nennt er mich „Käthe Kröte“. Boah, wie gemein!

    Ansonsten ist es hier eigentlich ziemlich toll! WM (ihr könnt Euch sicher denken, was das heißt) mischt echt tolles Futter zusammen und schläft bei uns Hunden auf dem Boden. Wann immer ich möchte, kann ich zu ihr kommen und mit ihr kuscheln. Der MM verzieht sich abends immer nach oben. Tagsüber ist er allerdings auch ab und zu richtig lieb, krault mich, spielt mit mir und schreibt für mich Beiträge. Geht ja auch nicht anders, Tastatur ist zu klein und mit der Spracheingabe hapert’s auch. Also sage ich MM, was er schreiben soll und er macht sich gar nicht so schlecht als Ghostwriter, oder?

    Die anderen Hunde hier sind toll. Papa-Bär spielt viel mit mir. Seit ich allerdings größer bin als er (Ha, na endlich), versucht er immer mal wieder auf meinen Po zu klettern. Aber ich bin ja nicht dumm! Lass ich mich einfach fallen und dann dreh ich richtig auf. Manchmal frustet ihn das so, dass er wegrennt.

    Armer Kerl! Was will er denn erst machen, wenn ich richtig groß bin?

    Dori macht immer noch einen auf Mama und putzt mich. Pah, bin doch schon selber groß und kann mich alleine putzen. Also versuche ich täglich sie zum spielen zu bewegen. Klappt inzwischen auch ab und zu, seht selbst.

    Also, eins sage ich Euch: Ich kann mich nicht beklagen. Auch Oma Mimi ist eigentlich recht lustig. Da sie nix mehr hört, kann man sich von hinten anschleichen und dann knapp an ihr vorbeisausen. Meistens nimmt sie das mit Humor und wenn nicht, schimpft sie nur ein bisschen, nix schlimmes. Leider wollte sie nicht mit auf’s Familienbild. Schade!

    Also, liebe Lang- und Nicht-ganz-so-lang-Nasen-Freunde, macht es gut. Ich hoffe MM hört demnächst auf so zu tun, als hätte er ganz dolle Rückenschmerzen. Dann kommen meine Berichte auch häufiger. Alternativ kann er ja auch eine Pfoten-gerechte Tastatur anschaffen. Bis baaahald!!!

  • Das Emmett-Phänomen

    Wer schon einmal einen Welpen hatte, kennt das: Die Zeit rennt an einem vorbei. War Nadira nicht erst vor ein paar Tagen hier angekommen? Nö, es waren tatsächlich vier! Wochen. Boah! Also nehme ich das – opportunistisch, wie ich bin – als wundervolle Entschuldigung, warum dieser Beitrag nicht früher kam.

    Nachdem ich mir also quasi eine Dispens verschafft habe, ein kurzer Abriss, wie es den Mäusen geht: GUT! Reicht nicht? Ok, dann etwas ausführlicher:

    Nadiras Verhalten hat sich wieder im Norm-Bereich eingependelt. Sie ist nicht mehr ganz so brav, aber weit davon entfernt uns in die Verzweiflung zu treiben. Meistens ist sie zuckersüß, ist geradezu zärtlich und liebevoll und gehorcht auf’s Wort. Nur manchmal frisst sie Schuhe (nur die Gummiklogs aus dem Garten oder Hausschuhe …) und wenn es dann mit ihr durchgeht, nagt sie meistens an Papa-Bär Emmett herum, nur noch selten an uns. Also ganz einfach: Süßer Welpe!

    Emmett ist nach wie vor Chef, Papa, Trainer, Erzieher und Spielpartner. Und er macht das wirklich toll. Sein Glück, dass er „Hunde-Judo“ beherrscht und Nadira recht schnell auf’s Kreuz legen kann. Noch! Nachtrag zu Nadira: Sie wächst weiter, armer Emmi.

    Dori geht in ihrer Mutterrolle auf und lernt langsam aber sicher „Collish“. Den Begriff habe ich mal wieder erfunden. Aber Tatsache ist eben auch, dass Kooiker und Collie tatsächlich einen etwas anderen Dialekt von Hund sprechen. Dori macht das schon sehr gut, reißt Ihre Schnute weit auf, grunz-knurrt mit Nadira im Chor und dann nagen sie sich gegenseitig an Nasen und Schnute herum. Wir vermessen Doris Nase täglich. Wird sie länger, haben wir wohl ein Problem.

    Mimi ist und bleibt Mimi. Passt ihr etwas nicht, wird sie kurz fuchtig. Sie schläft etwas mehr als die Anderen und manchmal überkommt sie plötzlich der Schalk und sie spielt einen der anderen Drei an, meistens Emmett. Gesundheitlich ist sie eher besser unterwegs, als es Alter und durchgemachte OPs schließen lassen würden. Schön! Weiter so!

    Aber jetzt zum Emmett-Phänomen. Die Bezeichnung stammt natürlich mal wieder von mir, aber wir waren uns ja einig, dass das Erfinden von Namen und Worten voll mein Ding ist. Oder?

    So, jetzt aber: Das Emmett-Phänomen ist im Grunde genommen nichts anderes als das Gegenteil vom Welpenkoller, der übrigens nahezu zeitgleich bei der Familie von Nadiras Schwester auftrat.

    Emmett wurde uns ja sehr negativ geschildert. Wir waren also auf einen aggressiven, vielleicht sogar bissigen Rüden eingestellt. Die recht häufig im Internet zu findenden Kooiker-Rüden, mit ähnlich beschriebenem Verhalten, nährten diese Befürchtungen natürlich. Dann kam Emmett zu uns und das Fehlen der beschriebenen, negativen Eigenschaften überraschte uns positiv, was unsere Einstellung ihm gegenüber natürlich positiv überhöhte. Auch das hat sicher dazu beigetragen, dass es Emmett leichter hatte sich einzugewöhnen und angenommen zu werden. Also: wie schon geschrieben, ist das Emmett-Phänomen quasi das Gegenteil vom Welpenkoller.

    In der Kognitions-Psychologie nennt man das „Priming“. Schon in den späten Sechzigern und vermehrt in den Siebzigern wurden „kognitive Verzerrungen“ wie diese in der Werbung eingesetzt. Heute wird es langsam aber sicher zum Problem, denn es gibt fast Niemanden, der sich scheut diese Tricks in den sozialen Medien, insbesondere in den sogenannten sozialen Echokammern einzusetzen. Den Erfolg sehen wir spätestens seit 2015. Angefangen mit der Flüchtlingsdebatte, über die Pandemie bis zum Ukraine-Krieg, haben von Putin bezahlte Leute nahezu alles versucht, Europa zu destabilisieren. Ich reagiere auf diese vorgefassten Meinungen, aber vor allem auf die von allen Seiten geteilten Posts, Bilder und Geschichten zu den o.g. Themen überaus allergisch.

    Jedenfalls gilt eines: Verändere ich Deine Einstellung, zum Beispiel in dem ich Dir ein und die gleiche Message nur oft genug, leicht abgewandelt präsentiere (zusätzlich „Wahrheitseffekt“ also Tendenz, wiederholt gemachte Aussagen eher zu glauben als einmal genannte), wirst Du alles, was halbwegs dazu passt, sofort dementsprechend einordnen und Deine Voreinstellung wird sich verstärken. Geschieht etwas Gegenteiliges, wirst Du es entweder nicht glauben oder den Unterschied als erheblich stärker empfinden. Priming ist die – wohlgemerkt etwas vereinfachte – Erklärung für Welpenkoller und Emmett-Phänomen. „By the way“, ist Emmett wirklich phänomenal.

    Priming ist übrigens nur eine von vielen kognitiven Verzerrrungen. Werbetreibende, Politik, fremde Nationen und auch Betrüger nutzen heute viele dieser Möglichkeiten. Passt also auf Eure Gehirne auf, sie sind leider recht einfach zu täuschen. Wer mehr darüber erfahren will, hier ein Buchtipp (auch für Laien recht gut lesbar und überaus interessant):

    Daniel Kahneman; „Schnelles Denken, langsames Denken“. (Link zu Thalia)

    So, ich geh jetzt den Welpen knuddeln. Gehabt Euch wohl, bis demnächst auf dieser Website!

  • Der Welpenkoller

    Hurra, ich habe mal wieder ein Wort erfunden, „Welpenkoller“! Bis gestern habe ich nicht mal gewusst, dass so etwas existiert und heute vergebe ich schon einen Namen dafür, bin ich nicht toll? Nein, bin ich nicht. Denn was so schön klingt, ist eigentlich ziemlich doof. Doof, weil mich mein „Hunde-Vorleben“ irgendwie nicht darauf vorbereitet hat und Tina eben auch nicht. Außerdem kann es jedem passieren und in Ansätzen werden es viele von Euch kennen. Was also ist der „Welpenkoller“?

    In meinem letzten Beitrag habe ich beschrieben, wie Nadira Emmett auf die „Dingsda“ gegangen ist und wie toll er das geregelt hat. Leider hielt Emmetts Ansage gerade mal 24 Stunden. Will heißen: Die kleine, zuckersüße Nadira ging uns allen am Mittwoch mächtig auf den „Soundso“. Sie zwickte uns und die anderen Hunde, versuchte alles zu zerstören, was ihr zwischen die Pfoten kam, egal ob draußen oder drinnen und wir verzweifelten von Minute zu Minute mehr. „Oh Gott, was soll bloß werden? Wie wird das in einem Jahr aussehen, was ist, wenn wir das nicht in den Griff kriegen?“

    Ich gehe sicher davon aus, dass Nadira und auch die Kooiker unsere Sorgen und unsere Verzweiflung deutlich gespürt haben – sensibel und emphatisch genug sind die beiden Rassen ja wohl – und dass das die Kooiker noch verzweifelter gemacht hat und Nadira noch nervöser. Welpe, Wachstumsschub, verzweifelte Menschen, verzweifelte Vierbeiner, da ist die Übersprungshandlung nahe und der süßeste Welpe wird zum Piranha.

    Was aber hat uns so in die Verzweiflung getrieben? Haben wir unsere wundervolle Smilla vielleicht doch zu sehr im Hinterkopf gehabt? Hat sich nach zweieinhalb Wochen, „eingesperrt“ mit vier Hunden dann doch irgendwann ein Lagerkoller entwickelt? Wahrscheinlich von allem ein wenig und bestimmt noch mehr Sachen, auf die ich noch gar nicht gekommen bin. Mittwoch Abend war ich am Ende und drehte fast am Rad. Die Luft war so feucht-warm, dass jede Fläche, die nur etwas kühler war als 20°C sofort beschlug und die Mücken waren sogar noch gefräßiger als Nadira. Es war schlichtweg zum Kotzen!

    Was psychologisch dahinter steckt, beleuchte ich im nächsten Beitrag. Aber eines ist klar: Hast Du in so einer Situation keinen guten Hundetrainer, bist du aufgeschmissen, ganz egal wie viele Jahrzehnte Hundeerfahrung du hast.

    Gottseidank hatten wir mit Birgit schon zuvor für Donnerstag Mittag einen Termin gemacht, eigentlich am See, aber das änderten wir, erstens weil wir hier Hilfe brauchten und zweitens weil ziemlich heftige Unwetterwarnungen für unsere Region ausgegeben worden waren.

    Also kam Birgit zu uns, schaute sich die Bande einige Minuten an und beglückwünschte uns zu unseren tollen Hunden. „Hä? Was?“ Birgit führte weiter aus, dass Nadira voll in unserem Rudel angekommen sei und dass es viel einfacher sei, beim Welpen ein paar Verhaltensänderungen zu erreichen, als Probleme zwischen den Hunden aus der Welt zu schaffen. „Ah!“

    Ungefähr ein halbe Stunde und ca. fünf wichtige Tipps (nebst zahlreichen Motivationen für Frauchen und Herrchen) später waren wir wieder voll auf Spur und uns sicher, dass wir das problemlos hinkriegen würden. Aus heutiger Sicht fühlt es sich ein bisschen so an, als hätte Birgit den Welpen heimlich ausgetauscht. Und das einfach nur durch etwas mehr Konsequenz, etwas mehr Körpersprache und einer anderen Einstellung zu unseren Hunden, der Situation und zu uns selbst.

    Von den psychologischen Hintergründen mal ganz abgesehen gilt für mich nach wie vor: Egal wie viel Hundeerfahrung man hat, man wird irgendwann betriebsblind und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Da hilft nur, dass jemand von außen draufschaut. Danke Birgit.

    Seit Donnerstag ist Nadira also ein Schatz, macht (fast) alles richtig, gehorcht (so ziemlich) auf’s Wort, ist zärtlich und macht rein gar nichts mehr (Abwarten!!!) kaputt. Na siehst’e, geht doch. Auch die Interaktion zwischen den vier Schnuffelnasen ist deutlich entspannter.

    Fassen wir also zusammen: Ein guter Hundetrainer ist wichtig, egal wie viel Hundeerfahrung du hast. Du beeinflusst die Einstellung und die psychische Verfassung deines Hundes. Deine „Vibes“ (mein Gott, wie neuhochdeutsch) spürt Dein Hund genau! Schraube Deine Erwartungen an Deinen Hund eher nach unten, dann ist mehr Platz für positive Überraschungen.

    Was mich aber eigentlich am meisten schockiert ist, wie viele Gedanken ich mir im Vorfeld über genau dieses Thema gemacht habe und wie wenig das wirklich genutzt hat. Verdammte Axt! Aber wir sollten die Fehler von gestern nicht verdammen, sondern sie zu unseren Beratern von morgen machen. In diesem Sinne, ich melde mich wieder. Passt bis dahin auf Euch auf.

  • Unser Rudel…

    … ist schon ein interessantes Studienobjekt. Schon unsere Krümel (auf Korfu aufgefunden und mitgebracht) war ein hervorragender Lehrmeister in Hundekommunikation. Smilla war ihre beste Schülerin und konnte ohne Knurren oder Bellen, einfach nur durch Körpersprache jeden anderen Hund einschüchtern. Bis gestern wusste ich, dass Dori Welpen putzen kann und dabei gerne knurrt. Außerdem wussten wir, dass Emmett gerne spielt und auch mal eine Ansage macht. Und unsere fast 14jährige kleine Mimi ist halt taub, hat aber Spaß in mitten der Anderen, sucht aber auch Ruhe und Entspannung.

    Schon seit einiger Zeit mehren sich allerdings die Anzeichen, dass Dori, die bis heute mit der Führung des Rudels eigentlich überfordert ist, die Chef-Rolle langsam an Emmett übergibt. Gestern dann vollzog sich der Wechsel an der Spitze mit einer sehr aufschlussreichen Begebenheit.

    Nadira, die offiziell nicht mehr kleiner ist als Dori (haha, klar haben wir gewusst, dass sie wachsen würde!), hatte gestern einen anstrengenden Tag.  Die Nacht war schon nicht so erholsam, denn das Wachsen scheint ihr ziemlich zuzusetzen. Wärme ist auch nicht so ihr Ding und so war schon der Vormittags-Spaziergang eine Herausforderung. Irgendwann schmiss sie sich ins hohe Gras und wollte nicht mehr weiter (Lufttemperatur ca. 23°C, Asphalttemperatur knapp 30°C. Keine Sorge, keiner unserer Hunde muss über heißen Asphalt laufen!). Irgendwann kamen wir dann doch zu Hause an und Nadira war wirklich mies drauf. So gegen vier Uhr nachmittags mussten wir dann mein Auto aus der Werkstatt holen und das arme Kind (Sie kotzt nach wie vor beim Autofahren) musste mit, als Tina mich zur Werkstatt fuhr. Als Belohnung wollten wir uns an einem See treffen, mit Bäumen und viel Grün und schattigen Wegen.

    Was wir nicht bedacht hatten war, wie viele rücksichtslose Rad- und E-Scooter-Fahrer auf solchen Wegen unterwegs sind, wie schnell sie dabei fahren und dass unsere Anspannung, weil wir nicht Opfer eines Unfalls mit denselben werden wollten, sich auf unseren Hund übertragen würde. Das und die zu vielen, zu schnellen Eindrücke führten dazu, dass wir Nadira sogar ein Stück des Wegs tragen mussten. Das Seeufer war derartig mit Kot übersät, dass das Spazieren gehen dort auch keinen großen Spaß machte.

    Aber das waren keine Hunde mit rücksichtslosen Besitzern, sondern haufenweise Kanadagänse. Trotzdem gingen wir über eine Stunde spazieren, trafen Menschen, die Nadira einfach nur entzückend fanden und hatten zwei sehr angenehm verlaufende Hundebegegnungen. Den Rückweg im Auto (max. 5 Minuten) fand Nadira allerdings zum Kotzen. Na gut, das gibt sich hoffentlich.

    Abends war der kleine Hund dann einfach völlig überdreht. Mag sein, dass das spannende Fußballspiel noch dazu beitrug. Jedenfalls wurde Nadira immer unausstehlicher, knabberte alles an, zwickte uns und auch die Anderen. Und dann schritt Emmett ein:

    Erstmal ranzte er Nadira nur von der Seite an und setzte auch ein wenig nach. Und dann stellte er sich einfach vor den Welpen (fast so groß wie er) und starrte sie an. Nach etwa zehn Sekunden begann Nadira förmlich zu zerbröseln. Sie sackte geradezu zusammen und Dori kam zu ihr, scheinbar in Sorge, ihr könne es schlecht gehen. Da wandte sich Emmett Dori zu, schaute sie an und Dori klemmte die Rute ein und schlich davon. Unter seinem unerbittlichen Blick (er gab keinen Ton von sich) versuchte Nadira noch ein paar Beschwichtigungen mit der Pfote, aber schließlich legte sie sich auf den Rücken und unterwarf sich völlig. Ich saß weniger als einen Meter entfernt und wagte kaum zu atmen, weil ich dieses Lehrstück in Hundekommunikation nicht unterbrechen wollte.

    Als klar war, dass Emmett absolut und unwidersprochen der Chef ist, legte er sich einfach neben mich und begann genüsslich meine Hand und meinen Arm abzuschlecken. Nach einigen Minuten kam Nadira dazu und tat es ihm gleich, nur auf der anderen Seite. Danach war sie nur noch herzallerliebst und selbst heute noch ist ihr Respekt uns und Emmett gegenüber, deutlich zu spüren. Und sogar Dori zeigt deutlich, dass ihr Halbbruder jetzt der Boss ist.

    Solche Aktionen müssen wohl manchmal sein, aber Emmett leidet darunter viel mehr als Nadira oder andere. Dieses süße Bärchi liebt Harmonie, er liebt uns und die anderen Vierbeiner und vor allem natürlich den nicht mehr ganz so kleinen Welpen. Ich bin gespannt wie es hier weitergeht, aber eines weiß ich genau: Dieses Rudel ist der Hammer und ich liebe jeden Einzelnen. In diesem Sinne, macht’s gut!

  • Vor eineinhalb Wochen…

    … kam Nadira bei uns an. Die erste Woche war dem Ankommen und dem Gewinnen von Vertrauen gewidmet. Welpen sind in diesem Alter zwar sehr anpassungsfähig, aber uns war wichtig, dass Nadira erst mal Vertrauen zu uns gewinnt und ihr neues Zuhause auch wirklich als sicheren Ort wahrnehmen kann. Am Samstag waren wir zum ersten mal vor der Tür und Nadira hat ihre ersten Spaziergänge bis heute ohne Probleme gemeistert. Nun können wir Ihren Aktionsradius ausweiten und dabei von Tag zu Tag die Komplexität der Situationen erhöhen.

    Nadira wirkt bei Allem, was wir mit ihr tun sehr selbstsicher, aber die Betonung liegt auf „wirkt“. Wie schnell kann man so einen Welpen überfordern und dabei ein unerwünschtes Verhalten anlegen? Was ist wohl in Emmetts erster Zeit in seiner Familie schief gelaufen, dass er so „aggressiv“ wirkt und so überdeutlich versucht den „starken Mann“ heraus hängen zu lassen? Sei’s drum, auf jeden Fall wollen wir das vermeiden. Nadira ist schon ziemlich herausfordernd, scheint keine Angst zu haben und stolziert durch die Welt, als gäbe es kein Morgen, keine Gefahr, niemanden der Stärker ist. Gerät sie in dieser Gemütsverfassung an einen groben, erwachsenen Hund, ohne sich bei uns sicher zu fühlen, wird sie bei Hundebegegnungen sehr schnell „distanzvergrößerndes Verhalten“ zeigen, Knurren, Bellen und „aggressiv“ wirken. Danke nein, haben wir schon.

    Auch wenn bei uns in Niedersachsen noch Leinenpflicht herrscht, kann man sich ja leider nicht auf seine Mitmenschen verlassen. Und wie oft sieht man Hundebesitzer mit unangeleinten Hunden, die in der einen Hand ’ne Kippe und in der anderen ihr Handy haben und angeregt mit „Wem auch immer“ telefonieren. Früher half dann der Spruch: „Achtung Giardien“ oder „Achtung Zwingerhusten“.

    Heute zupfen sich diese Typen dann ihre Ear-Pods aus den Ohren und fragen mit einem Gesichtsausdruck, den man selbst mit größter Höflichkeit nicht wirklich als intelligent bezeichnen kann: „Hä?“ Wer regelmäßig auf unserer Seite liest, gehört normalerweise nicht zu diesem Typus und weiß mit meiner Ehrlichkeit zu diesem Thema etwas anzufangen. Uns geht es darum, aus Nadira einen wirklich selbstsicheren Hund zu machen.

    Besuch hatten wir übrigens auch schon. Als erstes war Laura da, dann Marion. Am Wochenende kamen Silke und Achim und heute war Jörg da, der mir nach wie vor bei vielem hilft, immer mal wieder auch mit guten Tipps zum Thema Bau und Renovieren. All die Besuche waren kein Problem. Nadira mag Menschen. Hunde, die auf Grundstücken oder in Häusern laut bellen, sind dann eher nicht so ihr Ding, wobei sie auf jedem Spaziergang auch in solchen Situationen sicherer wirkt.

    Unsere Hunde sind übrigens nach wie vor – meistens – von der kleinen Maus begeistert. Nur ab und zu zwickt sie etwas zu heftig beim Spielen. Der aggressive Emmett weicht dann aus und kommt zu uns, Mimi und Dori ranzen sie dann an, was die Kleine nicht wirklich zu beindrucken scheint. Nun denn, liebe Leser. Hoffen wir, dass die Europameisterschaft noch lange dauert. Denn so sind die Straßen und Fußwege abends wie leer gefegt und wir haben auf unseren ersten Spaziergängen ein wenig Ruhe. In diesem Sinne: „Schlaaaand“ 🙂