• Sylvester 2022

    Sylvester – üblicherweise auf unserer Seite der Zeitpunkt, an dem Salli das letzte Jahr Revue passieren lässt. Heute habe ich die Hand gehoben und möchte Euch zu diesem Rückblick einladen. Schade, wird der ein oder andere denken, denn Sallis Texte lesen sich einfach toll und auch ich freue mich normalerweise schon auf die Veröffentlichung, aber in diesem Jahr ist es mir wichtig, selbst zu schreiben. Dieses Jahr hat für mich gravierende Einschnitte gebracht, an denen ich Euch gerne teilhaben lassen möchte.

    Wer mich kennt, kennt mich vermutlich als jemanden, der macht, für andere da ist, alles schon irgendwie hinbekommt. Anders in diesem Jahr. Im Sommer bin ich „plötzlich“ zusammen gebrochen, mein ganzes Ich (Körper und Geist) wollte nicht mehr, ließ mich nur noch weinen und um Hilfe rufen. Was war passiert?

    Um das zu verstehen, muss ich etwas ausholen. Etwas, das ich in diesem Jahr gelernt habe: Es sind nicht die einzelnen Erlebnisse oder Begebenheiten, die ausmachen, wie es Dir geht. Viele Dinge wirken nach und wirken sich erst zusammen mit anderen aus.

    Rückblickend waren insbesondere die letzten fünf Jahre herausfordernd. Zusätzlich zu drei Jahren Pandemie mit allen bekannten Einschränkungen und dem Krieg in der Ukraine gab es eine ganze Reihe prägende persönliche Erlebnisse:

    2018 begann mit Mimis Trächtigkeit. Unser E-Wurf war unterwegs und die Freude darauf groß. Kurz vor der Geburt musste ich noch schnell ins Krankenhaus und eine Zyste entfernen lassen. Nichts Großes, aber irgendwie fing damit gefühlt alles an. Die Geburt des E-Wurfs zog sich, wir machten uns zwischenzeitlich große Sorgen um Mimi, die bei ihrem dritten Wurf einfach keine Wehen bekommen wollte. Am 64.Tag folgte dann der Kaiserschnitt und wir durften unsere wundervollen E’s ins Leben rubbeln. Bereits im Juni dann die nächste Sorge um Mimi. Sie hatte sich einen riesigen Blasenstein zugezogen, der operativ entfernt werden musste. Im Juli merkte ich, dass mein eigener Gesundheitszustand sich deutlich verschlechterte. Mir wurde bewusst, dass ich bereits während des Wurfes Verdauungsprobleme hatte, aber wie das so ist, steckt man einiges weg. Der Fokus lag einfach auf Mimi und den Welpen. Jetzt verschlimmerte sich aber alles und ich suchte einen Arzt auf. Die Untersuchungen zogen sich bis in den August, bis bei einer Spiegelung festgestellt wurde, dass da in meinem Darm nichts mehr so funktionierte, wie es eigentlich sein sollte. Ich hatte Darmkrebs und musste möglichst schnell operiert werden. Zu diesem Zeitpunkt lag Salli mit einem heftigen Bandscheibenvorfall im Krankenhaus. Er entschied sich sofort zu einer OP, um schnellstmöglich wieder auf den Beinen und für die Mäuse da sein zu können, während ich ins Krankenhaus ging. Damals machten die Ärzte mir große Hoffnung, dass der Krebs mit der OP entfernt und erledigt sein würde. Dies war leider nicht der Fall. Der Krebs hatte gestreut und einige Lymphknoten befallen, so dass die Ärzte mir dringend zu einer anschließenden Chemotherapie rieten. Der Port wurde gesetzt und zwölf mal Chemotherapie alle 14 Tage für 3 Tage startete. Chemotherapie ist nie harmlos, aber man versicherte mir, dass diese Form der Therapie wenig bis keine Nebenwirkungen hätte. Die Realität sah anders aus. Ich hab so ziemlich alles an Nebenwirkungen mitgenommen, was möglich war: Neuropathien im Mund, den Händen und Füßen, heftigste Übelkeit samt Erbrechen, schwere Durchfälle… Alles in allem ein ziemlicher Kontrollverlust, der zunächst große Panik bei mir auslöste. Mit Sallis Hilfe gelang es mir aber, damit umzugehen und insgesamt relativ gut durch die Chemotherapie durchzukommen.

    So dachte ich Anfang Mai 2019 auch, dass es kein Problem sei, direkt wieder Vollzeit meiner Arbeit nachzugehen. Ich versuchte achtsam zu sein, habe mir aber leider überhaupt keine Vorstellung gemacht, wie stark ich darauf geprägt war, einfach zu funktionieren und Anerkennung für Arbeit zu bekommen. Die Auswirkungen habe ich erst in vollem Ausmaß in diesem Sommer gespürt. Leider gab es während der Chemo keine Möglichkeit, psychologische Hilfe zu bekommen. Das hätte sicher geholfen. So funktionierte ich weiter und merkte nicht, welchen Weg ich ging.

    Anfang 2019 mussten wir während all dieser Behandlungen auch noch unseren Justin gehen lassen. Dann im Spätsommer ging es Salli immer schlechter. Wir dachten, es wäre „nur“ ein weiterer Bandscheibenvorfall, aber verdeckt hatte sich eine schwere beidseitige Lungenembolie eingeschlichen. Salli wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus und dort auf die Intensiv-Station gebracht. Man ließ ihn nicht mehr aus den Augen, er wurde beatmet. Es wurde abgewogen zwischen gefährlicher medikamentöser Behandlung oder Operation. Man entschied sich gegen die OP und für die medikamentöse Behandlung. Es folgten bange Stunden, dann die erlösende Nachricht: Das Medikament hatte angeschlagen und die Embolie aufgelöst. Das war ein unbeschreibliches Gefühl!

    Leider folgte aber bereits während Sallis Krankenhausaufenthalts der nächste Tiefschlag: Ich musste Smilla auf ihrem letzten Weg begleiten. Salli konnte sich von seiner geliebten Smilla nicht einmal verabschieden. Aber sie hatte mir deutlich gezeigt, dass der Zeitpunkt gekommen war.

    In 2020 dann Anfang des Jahres die Nachricht, dass drei Deckrüden aus Holland ein neues Zuhause suchten, nachdem der Züchter verstorben war. Wir unterstützten unsere Freundin Manuela bei der Unterbringung der Rüden im Tierheim Horb. Im Februar kurz vor dem Beginn des Lockdowns konnte ich unsere Freunde Uschi und Jürgen ins Auto laden und mit  ihnen nach Horb am Neckar fahren, um die drei Jungs kennenzulernen und Ysbrand, jetzt „Toni“ zu den beiden in sein neues Zuhause zu bringen. Lose Enden zu verknüpfen ist ein sehr schönes Gefühl. Toni lebt inzwischen fast drei Jahre bei den beiden, wird im April 15 Jahre alt und genießt das neu gewonnene Familienleben.

    Im Sommer ging es plötzlich Mimi sehr schlecht und wir suchten sicherheitshalber den Tierarzt auf. Sie hatte erneut Blasensteine und eine Pyometra. Beides musste sofort operiert werden. Gott sei Dank ist Mimi eine absolute Kämpferin!

    Im März 2021 dann der Anruf, dass unser Emmett abgegeben werden soll.  Die Aufregung war groß, wussten wir ja nicht, wie Emmett sich hier bei uns integrieren würde. Die Geschichte kennt Ihr als Leser unserer Seite. Die Rückkehr Emmetts war eines der größten Geschenke, die wir bekommen haben. Wir sind unendlich dankbar, dieses zauberhafte Wesen bei uns zu haben.

    Kurz nach Emmetts Rückkehr verletzte sich Mimi schwer und das folgende halbe Jahr war davon geprägt, sie von den anderen fernzuhalten, damit sie nicht spielt, und mit ihr die regelmäßigen Arztbesuche und Physiotherapiestunden durchzuführen. Ich habe nicht im Traum geglaubt, dass es Mimi wieder so gut gehen würde, wie das inzwischen der Fall ist. Sie hat sogar wieder Spaß am Mantrainling, von der Freude am Spiel vor allem mit ihrem Sohn ganz zu schweigen.

    2021 brachte außerdem vor allem große persönliche Enttäuschungen: Freunde, die keine Freunde waren und sich überhaupt nicht für meine, bzw. unsere Sicht der Dinge interessierten. Bei einzelnen Menschen passiert das ja immer mal. Wenn aber gleich ein ganzer Freundeskreis so agiert, tut das sehr weh. Wenn dann auch keine Gespräche möglich sind… In so einer Situation sieht man schnell, wer die wirklichen Freunde sind. Auch diese gibt es und wir sind dafür überaus dankbar!

    Ja, und dann kam 2022. Gleich zu Beginn des Jahres der Ukrainekrieg. Ich finde ehrlich gesagt keine angemessenen Worte für die armen Menschen dort. Das alles ist so unfassbar und ich hoffe sehr, dass es bald eine friedliche Lösung gibt!

    Für mich brachte das Jahr im Mai bei einer Routine-Untersuchung die Diagnose „Verdacht auf ein Teratom am Eierstock“. Genaueres konnte man auch nach einem MRT nicht sagen. Bis zur wirklichen Entwarnung nach erfolgter OP und Histo vergingen gut zwei Monate. Vielleicht könnt Ihr Euch zumindestens ein bisschen ausmalen, was das in mir mit meiner Vorgeschichte ausgelöst hat. Während der Wartezeit war ich dann noch zur Regel-Untersuchung in der onkologischen Praxis, in der auch die Chemo stattgefunden hat. Ich bildete mir ein, dass mir das alles nichts ausmachen würde. Aber dann folgte der Zusammenbruch.

    Warum erzähle ich Euch das alles?

    Ich durfte in den letzten Monaten lernen, wie wichtig es ist, auf mich selbst und in mich selbst hineinzuhören. Wirklich achtsam mit mir selbst umzugehen. Mir auch selbst einzugestehenden, in welcher Weise Menschen und Erlebnisse mich in meinem bisherigen Leben geprägt und konditioniert haben und dabei den Weg zu mir selbst verbaut haben, weil ich es zugelassen habe. Ich muss nicht funktionieren, um Anerkennung zu bekommen. Ich darf Fehler machen und sie mir und anderen eingestehen und ich darf daraus lernen. Und das Schönste daran: Menschen, die mich lieben, tragen genau dieses mit, weil sie mich lieben und an mir interessiert sind.

    Danke, mein Schatz, dass es Dich gibt und Du dieses Leben mit mir lebst! Danke für all Deine Geduld und Dein Ertragen in den letzten 27 Jahren!

    Euch allen da draußen wünsche ich von ganzem Herzen ein friedvolles, glückliches Jahr 2023 mit vielen achtsamen Momenten für Euch selbst!

    Tina

  • Frohe Weihnachten Euch allen

    Und wieder einmal ist es Weihnachten geworden. So wenig wie in diesem Jahr haben wir noch nie gepostet und sicherlich haben sich einige von Euch schon ein paar Sorgen gemacht. Für uns war es auch nicht unbedingt ein leichtes Jahr und auch gesundheitlich gab es wieder mal Anlass zur Sorge. Man wird halt langsam älter. Nun ist aber alles wieder gut, noch sind ein paar Reste aufzufegen, aber wir schauen recht zuversichtlich in die Zukunft.

    Unseren Hunden geht es auf jeden Fall prima. Emmett tut dem Rudel nach wie vor mehr als gut und unsere Mimi ist fröhlich und verspielt. Sie hat allerdings noch nicht verstanden, dass man als Hund auch gehen kann. Nun, sie scheint nur rennen, laufen und springen zu kennen. Gut so!

    Und so bleibt nicht mehr viel, als Euch ein glückliches, friedvolles und schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Hoffentlich habt Ihr Eure Lieben bei Euch und falls es Euch nicht so gut geht, versucht im Blick zu behalten, dass es auch ganz schnell wieder bergauf gehen kann. Wer nicht kämpft, kann auch nicht gewinnen.

    Tina, Salli, Mimi, Faye, Dori und Emmett

  • Emmett frisst Kinder …

    … aber er spuckt sie wieder aus! Aber Spaß beiseite, der heutige Tag hat dann endgültig gezeigt, dass die einst in den Raum gestellten Behauptungen über unser jüngstes Rudelmitglied nicht den Tatsachen entsprechen. Und zwar gar nicht.

    Das kleine, niedliche Menschenkind in der Trage ist ein ca. sieben Monate alter Junge. Kaum auf dem Boden abgestellt, kam Emmett schon gelaufen und musste den kleinen beschnuppern, stupste vorsichtig gegen die kleine Hand und freute sich über den Besuch vom gesamten Rudel seiner Schwester. Ganz besonders aber freute er sich über die vielen Menschen, die mit ihm gespielt haben, darunter die „große“ Schwester des kleinen Mannes, mit ihren viereinhalb Jahren.

    Emmett liebt Besuch, die fremden Gerüche, Möglichkeiten zum Spielen und all das, was Menschen nun mal mit so lieben und sanften Hunden machen. Die Begrüßungen sind dabei zwar stürmisch und laut, aber schon nach wenigen Minuten wird er viel ruhiger.

    Danach regt ihn praktisch nichts mehr auf, egal ob Kinder durch den Garten rennen, schreien, springen oder was den Kleinen eben sonst noch so einfällt. Manchmal rennt er mit, einfach so nebenher, mit einem Gesichtsausdruck, als wolle er sagen: „Na, das erwartet man doch von mir, oder?“

    Spielt er mit Menschen Ball, versucht er alle in das Spiel mit einzubinden. Wer nicht mitmacht, bekommt den Ball vor die Füße geworfen, wird angetatscht oder auch mal mit einem „Wau!“ dazu aufgefordert mitzumachen. Ich kriege dann immer etwas feuchte Augen, weil mich das sooo an meine Smilla erinnert. Emmett ist inzwischen irgendwie zum Zentrum des Rudels geworden, alle Blicke der anderen Vierbeiner richten sich auf ihn, auch das erinnert sehr an Smilla.

    Heute ist mein Geburtstag. Und so schön all die Geschenke der lieben Menschen um mich herum waren, hat mir unser Emmett doch das größte aller Geschenke gemacht. Wir lieben Dich so sehr für Deine liebe und sanfte Art, für den Schalk in Deinem Nacken und vor allem für die Liebe, die Du uns und anderen Menschen entgegen bringst.

    Danke!

  • Man, war das geil!

    Ich kann kaum glauben, dass die vier traumhaften Tage, die ich mit Emmett auf Sylt verbringen durfte, schon mehr als eine Woche zurück liegen. Pünktlich zu Emmetts Geburtstag haben wir beide uns eine kleine Auszeit gegönnt und es uns so richtig gut gehen lassen: Traumhafte Spaziergänge bei herrlichstem Sonnenschein, eine beeindruckende Landschaft, viel Ruhe und Entspannung auf der einen und Mantrailing-Intensiv-Training auf der anderen Seite. Genau die richtige Mischung!

    Die Reise war von Anfang bis Ende einfach nur geil (man möge mir diesen umgangssprachlichen Ausdruck der Begeisterung verzeihen)! Am Montag haben wir uns nach einem gemütlichem Frühstück zu Hause auf die Autobahn Richtung Norden begeben. Wenn Engel reisen… Wir hatten nur Glück! Keine Staus, nicht einmal der Elbtunnel konnte uns aufhalten! Wir waren bereits eine gute Stunde früher als geplant an der Autoverladung in Niebüll und das Wunder ging weiter: Ein super funktionierendes Check-In und eine ebensolche Verladung auf das Sylt-Shuttle der Deutschen Bahn. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Ein großes Lob an die Deutsche Bahn! Vor Abfahrt hatte ich online mein Kennzeichen in der Buchung registrieren können und als wir ankamen, erkannte das System uns sofort und gewährte uns die Durchfahrt. Eine freundliche Stimme wünschte uns eine gute Weiterreise und die hatten wir auch. Ich war gespannt, was Emmett zu der Fahrt mit dem Autozug sagen würde. Immerhin stand unser VW-Bus in der oberen Reihe und es ratterte und wackelte ganz gut. Aber: Ich habe mich nach hinten zu ihm gesetzt – das ist beim Bus möglich, ohne auszusteigen -, die Box geöffnet, so dass er etwas trinken und sich im Bus bewegen konnte. Typisch Emmett nutzte er das vor allem für eine ausgiebige Kuschelrunde mit mir. Die Fahrt beeindruckte ihn nicht wirklich.

    In Westerland angekommen, holten wir noch schnell den Schlüssel unseres Apartments bei der Verwaltung ab und auf ging es in unsere kleine, aber feine Bleibe mitten in Westerland: Haus Neptun, Apartment Seestern – nur 200 Meter entfernt vom Meer. Toll für uns: Wir hatten einen eigenen Eingang, was das Ganze mit den anderen Hunden im Haus sehr unkompliziert gestaltete. Ein erster Spaziergang musste dann natürlich noch vor dem Abendessen sein. Wir machten uns auf in Richtung Südwald und Dünen.

    Dienstag früh ging es dann noch vor dem Frühstück – zumindest meinem – um halb sieben zum Morsum-Kliff. Eine Stunde herrlichster Spaziergang am Strand entlang, während die Sonne aufging; Wir umrundeten das Kliff und marschierten dann zurück durch die Heidelandschaft, bei Null Grad mit knirschendem Boden und Raureif auf den Pflanzen. Ein Traum!

    Auf den Spaziergängen habe vor allem ich meinen Spaß an der Landschaftsfotografie entdeckt. Die entstandenen Fotos wurden (noch) alle mit Handy gemacht, da ich die Kamera zu Hause gelassen habe – für Fotos ist ja sonst Salli zuständig – aber ich finde, dafür sind sie eigentlich schon ganz gut und Ihr werdet zukünftig sicher auch mehr Fotos von mir zu sehen bekommen. Einen Lehrer mit einiger Erfahrung und eine richtig gute Ausrüstung habe ich schließlich zu Hause.

    Auf Sylt haben Emmett und ich hauptsächlich den frühen Morgen und den späten Nachmittag für Spaziergänge genutzt. Obwohl wir noch Vorsaison hatten, war auf Grund des herrlichen Wetters bereits eine ganze Menge los auf der Insel. In diesen Randstunden hatte man die Natur, die Strände und die gute Luft fast ganz für sich allein. Da die Insel ja Strände in alle Himmelsrichtungen hat, konnten wir morgens die aufgehende und abends die untergehende Sonne am Strand genießen.

    Von Dienstag bis Donnerstag hatten wir uns tagsüber zum Mantrailing-Intensiv-Training angemeldet. Dieses hat die liebe Simone Bahnsen vom Sylter-Mantrailing-Team ganz speziell auf unseren Ausbildungsstand ausgerichtet und absolut abwechslungsreich gestaltet. In fünf Trainingseinheiten stand insbesondere das „Ausarbeiten“ von Kreuzungen und Plätzen auf dem Plan und wir trailten in spannenden Umgebungen: in Wenningstedt zwischen Dorfteich und Promenade, entlang der Luxus-Boutiquen in Kampen, am Alten Friesenhaus in Keitum, in einem kleinen Wäldchen in Westerland und zu guter Letzt auf der Westerländer Strandpromenade. Dabei konnten wir dann auch gleich noch das Thema Hundebegegnungen üben: Allein auf dem letzten Trail trafen wir acht andere Hunde. Und Ihr werdet es nicht glauben: Emmett haben sie überhaupt nicht interessiert!

    Riesig gefreut habe ich mich vor allem über Emmetts Fortschritte. Er entwickelt selbst Lösungen auf den Trails und gewinnt in der Zusammenarbeit Sicherheit, die er auch in den Alltag mitnimmt. Wenn andere Hunde seinen Trail kreuzten oder sogar im Weg lagen, nahm er diese zur Kenntnis, wartete dann entweder ob sich die Hindernisse „in Luft auflösten“ oder schaute mich an und bat um Hilfe. Danach nahm er die Arbeit einfach wieder auf, so als wäre nichts gewesen. Unglaublich, dieser Hund! Auch eine direkt neben unserer Versteckperson spazieren gehende Entenfamilie interessierte unseren Emmett nicht. Die Aufgabe war wichtiger! Lediglich der Pappmaché-Seemann in Lebensgröße vor dem Westerländer Flaggenshop ließ Emmett wirklich stutzen. Der war ihm dann doch etwas suspekt. Aber natürlich haben wir auch an dem Pappmaché-Herren vorbei unseren Trail verfolgt und die Versteckperson gefunden.

    Das Schöne am Mantrailing ist, dass der Hund lernt selbständig zu arbeiten und dadurch auch eher unsichere Hunde Selbstbewusstsein aufbauen. Bei Emmett führt das insbesondere dazu, dass er z.B. mit Hundebegegnungen viel gelassener umgehen kann. Für mich als Hundeführer bleibt die spannende Aufgabe, meinen Hund besser lesen zu lernen, ihn nicht bei der Lösung der Aufgabe zu behindern – manchmal finde ich entgegenkommende Hunde bedrohlicher als Emmett –  und Hilfestellungen zu geben, wo es z.B. die Verkehrssituation nötig macht. Ich bin immer wieder fasziniert, dass ich Emmett an einer größeren Straßenkreuzung im Trail unterbrechen, auf eine grüne Ampel warten, ihn über die Straße führen und mit einem einfachen „Weiter“ wieder „in“ die Arbeit schicken kann.

    Für mich sind die die schönsten Momente die, die zeigen, welche Fortschritte Emmett gerade in den letzten Wochen und Monaten gemacht hat: Auf der einen Seite das Selbstvertrauen, die gestellte Aufgabe zu lösen, auf der anderen Seite das Vertrauen in mich, wenn Hilfe notwendig ist.

    Am Freitag ging es dann wieder nach Hause. Allerdings nicht, ohne früh morgens noch einen letzten Spaziergang am Strand von Keitum zu genießen. Danach packten wir zusammen, bekamen noch ein frühes Shuttle zurück auf das Festland und konnten so auch auf der Rückfahrt die freie Autobahn genießen. Der Stau am Elbtunnel bildete sich erst, als wir schon fast zu Hause waren. Es ist immer gut, auf Salli zu hören, der uns genau das prophezeit hatte.

    Sonntag war übrigens „Emmett-Tag“: Vor genau einem Jahr haben wir Emmett wieder zu uns geholt. Damals hätte ich nicht zu träumen gewagt, wie sehr Emmett unser Rudel heute bereichert. Heute kann ich auch in Sallis Namen nur Danke sagen: Danke, lieber Emmett, dass Du Teil unserer Familie bist! Du bist nicht mehr wegzudenken!

    Ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Abenteuer!

    Tina

    PS: Vielen Dank an Simone Bahnsen für das Training und die Fotos vom Mantrailen!

  • Wenn wir im Jahr 2021 eines gelernt haben, dann, dass Emmett nicht aggressiv ist, dass totgesagte Pandemien länger leben und dass Fliegen wunderbar ist. Damit wäre alles gesagt, frohes Neues wünsche ich, ciao.

    Also gut, ich schreibe etwas mehr: Das Jahr 2021 begann, wie das Jahr 2020 aufhörte, gelockdownt (ich habe schon wieder ein Wort erfunden, Hurra!). Nachdem der Januar und der Februar so halbwegs langweilig vorübergegangen waren, kam im März unser kleiner, angeblich aggressiver Emmett zu uns zurück. Tina empfing ihn mit Hundetrainerin und Drahtmaulkorb auf einem kalten, zugigen Parkplatz. Das Umräumen seiner Sachen (schade, dass in seine Erziehung so viel weniger investiert wurde, als in seine Ausstattung mit Leinen, Kissen, etc.) beobachtete er noch mit Interesse, dann ging er mit Tina spazieren, blickte sich nicht um und eine dreiviertel Stunde später, trudelte er hier ein. Was dann passierte, habe ich hinlänglich beschrieben und ich habe auch deutlich gemacht, dass die Einschätzung, er sei aggressiv, mehr als an den Ohrbellen herbeigezogen war. Was für ein Blödsinn.

    Schaue ich heute zurück auf das Jahr 2021, so sehe ich Emmetts Rückkehr als großes Geschenk an. Dieser Hund ist so süß, so kuschlig, so spaßig und so verträglich mit allen möglichen Menschen, egal ob Mann, Frau oder Kind, dass wir uns ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen könnten. Vorgestern war wieder so ein wundervolles Beispiel für das, was Emmett ausmacht. Nico war da, der Sohn von Marion, unserer Nachbarin, die all unsere Würfe begleitet hatte. Nico (der in Lübeck studiert) hatte Emmett seit der Welpenzeit nicht mehr gesehen und war sehr gespannt auf unseren Rückkehrer. Nach einer stürmischen Begrüßung lagen die beiden schon nach wenigen Minuten auf dem Fußboden und kuschelten, spielten und nur die kleine eifersüchtige Dori störte die Idylle ab und an. Wir sagen Danke für diesen wundervollen Hund. Er ist es, der das Jahr 2021 für uns zu einem vollen Erfolg gemacht hat.

    Im April ging dann Spike, Mimis Opa seinen letzten Weg. Er konnte nach fast 15 Jahren Zwingerhaltung noch ein Jahr in einer Familie verbringen, geliebt und umsorgt. Das war gut und wichtig. Doris Opa Ysbrand (heute Toni) geht es auch sehr gut und Mimis Cousin, Valko-Sara, ist auch gesund und munter und bereitet seiner jungen Familie viel Freude. Von den ganzen Züchtern im DCK, die diese Rüden sonst wie oft zur Zucht eingesetzt haben, hat sich nicht mal jemand nach ihrem Wohlergehen erkundigt, geschweige denn eine müde Mark an den Tierschutzverein gespendet, der so viel für die drei getan hat. Nur Manuela Gerhardt hat sich von vornherein für diese und andere Hunde des 2019 verstorbenen, niederländischen Züchters eingesetzt. Danke Manu, Du bist großartig!

    Mit dem Jahreswechsel endet auch Tinas Mitgliedschaft im DCK. Vieles hat sich in den vergangenen Jahren dort verändert, aber praktisch nichts zum Guten. Daran wollen wir nicht mehr teilhaben. Trotz allem gibt es natürlich noch gute und engagierte Züchter im DCK. Ihnen wünschen wir alles Gute und viel Erfolg in der Zucht.

    Im Mai des Jahres gab es dann diesen schrecklichen und bedauerlichen Zwischenfall, bei dem sich Mimi so schwer verletzte, dass sie monatelang mit dickem Verband und von den anderen Hunden getrennt leben musste. Nichts wäre bei dieser einfachen Keilerei passiert, hätte ich nicht so unkontrolliert eingegriffen. Diese Lektion habe ich gelernt. Sorry meine kleine süße Mimi, sorry!

    Und wo ich gerade dabei bin, mich zu entschuldigen: Entschuldigung, dass ich mich so oft dafür entschuldige nicht zeitig genug für ein Update gesorgt zu haben. So ist das Leben, die Zeit rennt. Oder fliegt, womit wir beim nächsten Highlight des Jahres 2021 wären. Ich habe es geschafft, ich darf Flugzeuge fliegen, ich bin Pilot. Nach meinen Abenteuern im September hatte ich auch im Oktober nochmals die Gelegenheit zu fliegen und so kurvte ich am ersten Tag ein wenig über Potsdam und Berlin und am nächsten Tag flog ich hierher, über mein Haus, den Ort in dem ich geboren wurde. Das war wundervoll! Und auch der Rückflug über unser Ferienhaus, die Talsperren im Harz und den Brocken wäre himmlisch gewesen, aber je mehr sich meine Benzintanks leerten, desto voller wurde meine Blase. Trotz allem konnte ich den kleinen Swan sauber und sicher im schönen Havelland landen, wie man hier sehen kann.

    Am Tag meiner Rückkehr aus Brandenburg musste Tina Paula, unsere Katze gehen lassen. Ich hatte hier nicht groß darüber berichtet, weil nur zwei Tage danach Douglas, Doris Bruder starb. Inzwischen ist auch sein letzter Wurf geboren, gesund und munter aufgewachsen und bei neuen Familien eingezogen. Einer seiner Söhne hat die „schwere Aufgabe“ übernommen, die zu trösten, die ihn am meisten vermissen. Wir finden das sehr schön und wir denken, dass das auch in Douglas‘ Sinne gewesen wäre.

    Und damit endet mein Jahresrückblick. Uns bleibt an dieser Stelle nur noch, Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Kommt gut rein, passt auf Euch und Eure Vierbeiner auf. Lasst uns mutig ins neue Jahr gehen und die kommenden Herausforderungen annehmen. Hoffentlich endet diese Pandemie bald, hoffentlich schaffen es unsere Politiker den Frieden zu bewahren, in unserer Gesellschaft, wie auch an unseren Grenzen.

    Salli, Tina, Mimi, Faye, Dori und Emmett

  • Frohe Weihnachten!

    Und wieder ist ein Jahr vergangen. Wieder einmal ist Weihnachten, der Baum steht schon im Esszimmer, das Bachsche Weihnachtsoratorium dröhnt aus den Lautsprechern, es riecht nach Tannennadeln und Rotkohl und vier kleine Kooiker wundern sich über die lustigen Dinge, die die Menschen da treiben.

    Unser Neuzugang, Emmet, liegt entspannt und völlig ruhig unter unserer Treppe, der Rest hat sich auf diversen Sofas und Sesseln verteilt. Wieder einmal bestätigt sich meine lang gehegte Vermutung, dass Ruhe oder Unruhe der Hunde auch stark von unserem eigenen Verhalten abhängen.

    Wir verbringen Weihnachten zu Hause, unser Ferienhaus ist vermietet. Heute Abend soll es anfangen zu schneien, ich freu mich richtig drauf.

    Wenigstens für heute bleiben die ganzen schlechten Nachrichten draußen und wir feiern Weihnachten. Wir haben einen Baum, wir haben Geschenke und einzig die Tatsache, dass ich die Konfektionsgrößen meiner wundervoll schlanken Frau noch nicht genau einschätzen kann, verursacht ein leichtes Kribbeln am Hinterkopf, aber auch diese Hürde werden wir nehmen.

    Euch Allen da draußen wünschen wir sechs ein wunderschönes, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest. Mögen Eure Wünsche in Erfüllung gehen, möget Ihr Erfüllung finden in Euch und Euren Lieben. Genießt diese Tage des Friedens und der Ruhe, lasst den Stress draußen und passt auf jeden Fall auf Euch und Eure Lieben auf.

    Frohe Weihnachten!

  • Douglas of Granny’s Rose lebt nicht mehr

    Manchmal geschieht Unfassbares. Douglas ist nicht mehr da. Seine Familie musste ihn am Dienstag, den 12. Oktober gehen lassen, seine Nieren arbeiteten fast nicht mehr. Einen Begleiter, ein Familienmitglied mit vier Pfoten zu verlieren, ist unglaublich schmerzhaft, wir wissen es.

    Noch schlimmer ist es, wenn es der einzige Hund in der Familie ist und unvorstellbar schlimm muss es für Kinder sein. Wir trauern mit seiner Familie und können uns diesen Verlust trotz allem kaum vorstellen.

    Wie nah Trauriges und Schönes beieinander liegen können, haben auch wir schon oft erlebt. Am Tag als Douglas ging, kam sein vorletzter Wurf in der Zuchtstätte „vom Löninger Hasetal“ zur Welt. Es sind sieben kleine Wesen und in jedem von ihnen ist ein Stückchen Douglas. Außerdem drücken wir Reinhard und Wolfgang alle Daumen, dass auch sein letzter Wurf in etwa zwei Wochen gesund und munter zur Welt kommt.

    Sie begleiten uns nur ein kleines Stück auf unserem Weg, wir sollten jeden Tag mit ihnen genießen.

  • Auf zu neuen Ufern …

    Nicht mal ein Monat ist vergangen und es gibt schon wieder ein Update? Kniet mit mir dies selt’ne Glück zu preisen liebe Freunde.

    Mimi

    Die Heilung des Fußgelenks dauert seine Zeit und es geht langsam aber stetig. Physiotherapie, kurze Spaziergänge und Ruhephasen bestimmen den Tagesablauf. Natürlich fällt dem kleinen Wirbelwind dabei die Decke auf den Kopf und wenn wir sie mal im Garten machen lassen, was sie will, dann springt und rennt sie herum wie ein Irwisch. Das macht sie dann auf drei Beinen, was vernünftig ist.

    Aber sie darf halt auch nicht die Lust an der Bewegung verlieren und darum gibt es eben auch mal Toben, aber in Maßen. Noch ist sie die meiste Zeit von den anderen getrennt, sie soll halt weder zu heftig spielen, noch auf’s Sofa springen. Die Rudeldynamik würde sicher dazu führen, dass sie sich zu viel zumutet, schließlich muss Hund ja Stärke zeigen. Also weiter im Text, langsam aber sicher.

    Emmett und Tina

    Emmett und Tina sind auf dem Weg zu neuen Ufern. Seit letzter Woche sind die beiden zur Probe Mitglied der Rettungshundestaffel Braunschweiger Land. Natürlich laufen Emmett und Tina noch keine Einsätze, erst mal ist lernen angesagt und dann kommen Prüfungen und Sichtungen und Sichtungen und Prüfungen. Aber unser Dream-Team macht seine Sache scheinbar sehr gut und ich bin mächtig stolz, zumal sich Emmett durch die Arbeit mit Tina noch toller entwickelt.

    Während der „Arbeit“ ist Emmett absolut konzentriert. Weder andere Menschen, egal ob groß oder klein, noch andere Hunde können ihn wirklich aus der Ruhe bringen. Selbst beim Vorbei-Trailen an einem Zaun, hinter dem sich ein kleiner „aggressiver“ (Lach) Kläffer die Seele aus dem Halse keift, sagt Emmet kurz einmal „Wuff“ und

    konzentriert sich dann weiter auf die Menschensuche, schließlich wird das Auffinden der richtigen Person ordentlich belohnt und zwar mit Käse (Hechel, Sabber, Geifer).

    Außerhalb seines liebsten Hobbys wechseln seine Gemütszustände auch mal von chillig zu aufgeregt. Dann gibt es auch mal Ansagen an Vögel, Katzen oder Personen, die auf den Höfen rumschleichen. Ist ja auch eine absolute Frechheit, hier jeden Tag irgendwelches Papier in Metallkästen zu werfen, die neben Türen hängen. Er denkt wohl: „Cathedra mea, Regulae meae (Meine Kirche, meine Regeln)“. Besuch ist nach wie vor toll, da wird man gestreichelt und kann Menschen abschlecken oder mit ihnen spielen. Besser geht nicht!

    Salli

    Das obige Bild verrät uns zwei Sachen. Erstens ist in diesem Jahr viel weniger Salli vorhanden als in den letzten Jahren. Wie Ihr sicher gelesen habt, war es 2018 und 2019 nicht so besonders gut um unsere Gesundheit bestellt. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, dass wir – gelinde gesagt – ein wenig mollig waren. Also habe ich abgenommen, allein seit August 2020 über zwanzig Kilo. Bei Tina ist es ähnlich, was dazu führte, dass wir unsere Kleiderschränke fast komplett ausräumen und neu bestücken mussten.

    Ich habe die Motivation zu diesem Schritt aber nicht allein aus der Sorge um meine Gesundheit gezogen. Ich musste auch einige Kilos loswerden, um mir einen Traum zu erfüllen, den Traum vom Fliegen. Das Bild oben zeigt mich zweitens nach bestandener praktischer Prüfung zum – Achtung, jetzt kommt ein typisch deutsches Amtsschimmel-Wort-Monster – Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer. Und das Titelbild habe ich übrigens mit dem Handy geschossen bei einem wunderschönen Flug über das Havelland, Ketzin, Werder und Potsdam.

    Und so kommen wir zu dem etwas kryptischen, letzten Satz aus dem letzten Beitrag „Gehabt Euch wohl liebe Leser, ich muss mal für ein paar Tage weg. Schauen wir mal, ob ich vielleicht ein paar Birnen mitbringe.“ Denn wie heißt das Gedicht von Theodor Fontane? „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“. Das darin erwähnte Schloss Ribbeck gibt es übrigens heute noch:

    Und ein Birnbaum steht auch noch davor, aber es kam keiner und hat mich gefragt, ob ich eine Birne möchte. Zu empfehlen ist allerdings das kleine und überaus pitoreske Café „Altes Waschhaus“, in dem es selbstgemachte Birnentorte und Kaffee mit Birnenlikör gibt. Lecker, sage ich Euch, aber für alle, die ein wenig auf ihre Linie achten müssen, maximal einmal pro Vierteljahr zu empfehlen, was wirklich schade ist.

    Wenige Kilometer nördlich vom Schloss Ribbeck liegt ein überaus interessanter kleiner Flugplatz. Die Bienenfarm war ursprünglich ein Stützpunkt der Agrarflieger, als es noch LPGs und Grenzen gab. Heute ist es das Zuhause einer großen Oldtimer-Flugzeug-Sammlung und Veranstaltungsort vieler Zusammenkünfte von Fliegern älterer Maschinen. Mehr Infos gibt es hier. Ein Besuch der diversen Veranstaltungen lohnt sich und Rundflüge über den Seen Brandenburgs, über Berlin und/oder Potsdam sind erschwinglich und absolut zu empfehlen.

    Auf der Bienenfarm ist auch eine Flugschule angesiedelt, die auf Ultraleicht-Fliegern und auf sogenannten „Leichten Luftsportgeräten“ schult. Das Bild von mir zeigt übrigens zwei dieser kleinen und leichten Flugzeuge, die man beide in der Flugschule fliegen und nach bestandener Prüfung auch chartern kann. Der „Rebell“ im Hintergrund ist zwar so gut wie neu, sieht aber wie ein Oldtimer aus. Der „Swan“ im Vordergrund ist mehr moderne Hightech, bestehend aus Kohlefaser und Aluminium. So kultisch der „Rebell“ aussehen mag, ich bin mehr ein Freund der modernen Technik und deshalb ist mein bevorzugtes Fluggerät die kleine weiße Knubbelnase. Der „Swan“ fliegt sich absolut genial und mit einer Reisegeschwindigkeit von ca. 110 km/h bin ich in den meisten Fällen immer noch schneller als ein Auto, denn ich kann Luftlinie fliegen.

    Jedenfalls war ich schon im August für dreieinhalb Tage bei der der „Airman Ultraleicht-Fliegerschule„. Angefangen habe ich natürlich auf einem Zweisitzer, mit Fluglehrer. Und nachdem ich Harald und Toralf (Fluglehrer) drei Tage ordentlich durgeschüttelt habe, wollten die nicht mehr mitmachen und haben mich alleine fliegen lassen (Spaß beiseite, ich bin schon Anfang der 2000er viele Stunden Segelflugzeug geflogen und lerne schnell, vor allem, was das Fliegen angeht). Dann war erstmal Pause angesagt, es wartete wieder einmal eine Baustelle am Haus auf mich.

    Vier Wochen und etwa eineinhalb Tonnen Trockenbeton später war ich montags Mittag wieder da, flog noch ein wenig und schrieb meine theoretische Prüfung am Mittwoch. Am Donnerstag durfte ich dann zum ersten Mal den „Swan“ fliegen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach einem Wochenende zu Hause fuhr ich Montags wieder ins schöne Havelland, kurvte noch ein paar mal um den Platz und machte am Dienstag dann die praktische Prüfung. Es ging also alles recht schnell. Guter Schüler und vor allem verdammt gute Lehrer. Dem gesamten Airman-Team nochmals herzlichen Dank. Es war wunderschön, sehr lustig und ziemlich entspannt.

    Am vergangenen Dienstag war ich wieder da und flog den Swan über die wundervolle Seenlandschaft, habe mir die Schlösser in Potsdam angesehen und mich zwischen den Wolken herumgetrieben. So eine Aussicht ist schon überwältigend:

    Nachtrag

    Ich hatte ja im Beitrag Update! Update! Update! angekündigt, dass ich ein Buch schreiben würde. Wer denkt, dass das eine Luftnummer (Lach) war, hat sich getäuscht. Ich habe fast zweihundert Seiten zusammen und auch wenn meine anderen Luftnummern (nochmal Lach!) das Projekt ein wenig in den Hintergrund geschoben haben…

    Naja, die Tage werden kürzer und das Wetter schlechter. Ich schätze, dass ich die ersten Leseproben noch vor Weihnachten im Netz haben werde. Aber dazu später mehr. Gehabt Euch wohl liebe Freunde der kurzweiligen Literatur und somit Leser unserer Seite, bis bald!

    Salli

  • Update zum Monster

    Emmett ist ein Monster. Jawohl, ein Monster! Ein Kuschelmonster, ein Schmusemonster, ein Schlabbermonster und ein Kaspermonster. Und wenn er so weitermacht, wird er auch noch ein Mantrailing-Monster. Die ersten vier Trainingseinheiten sind überaus vielversprechend gelaufen und wenn er so weitermacht…

    Auf jeden Fall geht es Emmett gut, sehr gut sogar. Und uns geht es auch gut, denn er erfreut unser Herz jeden Tag aufs Neue mit seiner unnachahmlichen Art uns anzuspielen oder herumzukaspern. Wäre er nicht so groß, könnte man ihn glatt für einen Welpen halten. Sollte ich in irgendwelchen anderen Artikeln schon mal erwähnt haben, dass dieser Hund absolut nicht, null, kein bisschen, niemals, keinesfalls in irgendeiner Hinsicht aggressiv ist, habe ich maßlos untertrieben.

    Emmett liebt Besuch, er spielt mit jedem und wenn jemand vorbeikommt, den er schon kennt, flippt er vor Freude fast aus. Beim Trailen ist er hingegen voll konzentriert, ignoriert andere Hunde, Kinder und was sonst noch so um die Ecken kommt.

    Seine ganze Körperhaltung zeigt, dass er viel entspannter ist, als in den ersten Tagen und Wochen bei uns. Er ist inzwischen ein so fester Bestandteil des Rudels, dass die Mädels jammern, wenn Tina mit ihm unterwegs ist. Glaubt man das?

    Dieses Bärchi und ich haben eine ganz besondere Beziehung zueinander, die mich eher an meine Nähe zu Smilla oder Alice erinnert. Manchmal, wenn ich im Schneidersitz auf dem Fußboden sitze, schnappe ich ihn einfach und setze ihn auf meinen Schoß. Dann sackt er meist in sich zusammen und kuschelt sich ein, fängt ganz ruhig an zu atmen und genießt es, wenn ich ihn streichle und herze. Herrje, was habe ich bloß ohne diesen Knaben gemacht, was haben wir bloß ohne ihn gemacht. Er ist das fehlende Glied gewesen und wir alle, egal ob zwei oder vier Beine sind sehr, sehr dankbar, dass er jetzt bei uns ist.

    Gehabt Euch wohl liebe Leser, ich muss mal für ein paar Tage weg. Schauen wir mal, ob ich vielleicht ein paar Birnen mitbringe.

  • Update zu Mimi

    Also gut, ich gebe zu, dass das letzte Update ziemlich lange her ist. Aber außerhalb des ‚Netz‘ haben wir eben auch ein normales Leben, mit all seinen Verpflichtungen und großen und kleinen Herausforderungen. Ich bin mir sicher, dass es den meisten von Euch genau so geht und ihr das versteht.

    Also berichte ich mal über unsere Mimi, die sich schon wieder voller Wonne im Gras wälzen kann, keinen Verband oder Gips mehr trägt und auch kein Metall mehr in ihrem Fuß hat. Noch bis Anfang August wurde Mimis Fußgelenk durch vier sogenannte Pins fixiert. Das sind im Grunde genommen nichts anderes als etwa vier Zentimeter lange und knapp einen Millimeter dicke Nägel. Für so einen kleinen Fuß, ganz schön dicke Dinger.

    Inzwischen kann Mimi schon wieder auf allen vier Beinen gehen. Will sie schneller laufen, setzt sie das Bein nur mit ihrem anderen zusammen oder eben gar nicht auf und hoppelt dann ein wenig wie ein Hase. Das darf sie auch nicht allzu oft, denn eigentlich soll sie gehen, damit die atrophierten Muskeln trainiert werden. Aber einmal am Tag darf sie so ein bisschen die Sau rauslassen, dann muss sie nicht an die Leine, muss nicht langsam gehen, sondern darf ihren Bewegungsdrang ein wenig ausleben.

    Damit das nicht zu viel wird, lebt sie nach wie vor von den Anderen durch ein Welpengitter getrennt im Esszimmer und in der Küche (für einen Kooiker der Himmel auf Erden), während die anderen den Rest der unteren Etage nutzen dürfen. Auch draußen ist sie noch alleine, aber all das nicht, weil wir Angst haben, die Mäuse könnten wieder streiten, sondern weil Mimi noch nicht spielen darf, da könnten die Belastungen noch zu heftig sein. Natürlich wird das Gitter auch mal weggenommen, dann wechseln alle die Seiten, schnuppern herum oder aneinander und trollen sich dann wieder auf ihre Plätze, alles ganz gechillt und ruhig.

    Mimi wird noch einige Zeit in physiotherapeutischer Behandlung sein und es ist auch nicht ganz klar, ob alles wieder hundertprozentig in Ordnung kommt. Aber das ist nicht so wichtig, viel wichtiger ist, dass sie Lebensfreude hat, und die hat sie, wie man auf dem obigen Bild sieht.

    Und jetzt wollt ihr sicher noch wissen, wie es Emmett geht. Na, dann schaut doch morgen mal wieder rein…

    Bleibt gesund, Salli