Ein Abschied?

Naja, so was Ähnliches. Aber eines vorweg: Es geht uns gesundheitlich gut! Alle Erkrankungen der letzten Jahre sind ausgeheilt und Corona ist Gottseidank bisher an uns vorbeigeschlittert. Einige Male knapp und leider auch mit Verstorbenen und schweren Nachwirkungen im Bekanntenkreis, aber wir haben uns zu Hause eingegraben und harren der Dinge, die da kommen werden. Unsere Gedanken sind bei denen, die um ihr Leben kämpfen, um jeden Atemzug, ob mit eigener Kraft oder unter Beatmung auf der Intensivstation. Ich weiß, wie sich das anfühlt, mir kommt beim bloßen Gedanken daran das kalte Grausen.

Aber einen kleinen Abschied gibt es dann doch: Wir sagen „auf Wiedersehen“ zur Kooikerzucht. Wir hören auf!

Natürlich lieben wir immer noch Kooikerhondje. Und ebenso lieben wir alle unsere Welpen. Wir haben so viele nette Menschen über die Jahre kennenlernen dürfen und viele davon sind Freunde geworden, teils sehr enge. Dafür sind wir sehr dankbar. Und schließlich laufen ja drei dieser durchgeknallten Wauzis durch unser Haus und wir sind sehr glücklich mit Ihnen. Dennoch wird unser nächster Hund kein Kooikerhondje sein. Dazu sind uns die Nasen und die Beine zu kurz. Wir vermissen Smilla und Jussie so sehr, dass wir wieder mindestens einen Collie brauchen. Es geht nicht ohne.

Und dann sind da auch noch andere Gründe, die uns von der weiteren Zucht abhalten. Wir haben uns ganz zu Anfang unserer Überlegungen zur Zucht, irgendwann Anfang 2011 geschworen, dass wir die Zucht von Kooikerhondjes nur so lange machen würden, wie das gesamte Umfeld unseren hohen Ansprüchen genügt. Und da hat sich einiges zum Schlechteren entwickelt.

Da sind die Interessenten, die einerseits immer aggressiver auf schnelle Antworten und möglichst noch Zusagen beim ersten Telefonat drängen. Da ist andererseits die mangelnde Qualität in der immer noch hohen Bewerberzahl und da ist diese unglaubliche Beliebigkeit in der letztendlichen Verkaufsstelle für den zukünftigen Hund. Wie viele Menschen haben wir hier empfangen, die Stein und Bein geschworen haben, sie würden nur bei uns einen Hund haben wollen, die wir stundenlang mit hunderten Informationen versorgt haben und die dann hinterher ihren Hund bei einem Massenvermehrer in den Niederlanden oder in Deutschland gekauft haben.

Die größte Unverschämtheit war, als ein Welpenkäufer, der einen ganzen Nachmittag bei uns verbracht und den Hund (weil es eben schneller ging) dann doch beim Vermehrer gekauft hatte, hier anrief und meinte, dass wir weitere detaillierte Informationen zum Barfen

nebst einem kompletten Futterplan (wie sie von uns jeder Welpenkäufer bekommen hat) doch trotzdem kostenlos herausgeben sollten. Na Danke!

Aber auch der DCK und seine Züchter entwickeln sich nach unserer Auffassung nicht in die richtige Richtung. Es gibt immer mehr Züchter, aber Öffentlichkeitsarbeit findet praktisch nicht statt. Das Kooikerhondje wird weder realistisch in den Medien dargestellt, noch wird auf die Unterschiede zwischen „guten Züchtern“ und Vermehrern hingewiesen. Auch die Qualität der Zucht im DCK lässt nach, die Angebote an guten Züchterseminaren sind gelinde gesagt überschaubar und was bleibt ist eben diese große Beliebigkeit. Alles ist gleich und egal ist es sowieso.

Nach unserem Rückzug aus der Vereinsarbeit 2014, haben wir versucht mit konstruktiver Kritik zu unterstützen. Aber leider führt Kritik im Vorstand des DCK nicht mehr zum Nachdenken, sondern eher zu seitenlangen Schreiben, in denen versucht wird die Probleme schön zu reden. Ok, dann nicht. Selbst mein (Salli) Austritt aus dem Verein funktioniert scheinbar nicht. Briefe kommen nicht an und Mails werden plötzlich nicht mehr beantwortet. Dazu mag jeder denken, was er will.

Und der VDH? Nach unserer Meinung ist der VDH schon lange kein Zuchtverband mit Qualitätsansprüchen mehr. Der VDH ist eine Gelddruckmaschine geworden, die sich mit Ausstellungen und Werbung ein nettes Auskommen finanziert. Und wenn das nicht reicht, dann nehmen wir zum Futterhersteller (der Tierversuche macht) eben noch die Pharmaindustrie ins Boot und schreiben immer mehr Impfungen vor, die aufgrund von immunologischen Vorgängen sowieso kaum bis überhaupt nicht beim Welpen wirken oder überhaupt unnötig sind, da man seinen Hund viel besser gegen Leptospirose schützt, wenn man ihn nicht aus Pfützen und Ähnlichem trinken lässt. Das ist für den Hund weniger gefährlich und außerdem billiger. Willkommen liebe Pharma- und Fertigfuttermittelindustrie. Ein Freund sagte mal: „Love it, change it or leave it!“ Er ist auch nicht mehr Mitglied im DCK, aus ganz ähnlichen Gründen.

Also dann: Auf Wiedersehen Kooikerzucht und auf Wiedersehen DCK und VDH. Wir machen uns auf, zu neuen Zielen, neuen Abenteuern und werden mutig dorthin gehen, wo nie zuvor ein Mensch…

OK, das war geklaut, ich geb’s zu. Wir werden hier trotz allem weiter berichten, über Ziele und Abenteuer, Langnasen und Piepmätze und was sonst noch wichtig ist.

Die Sallis

2 Kommentare

  1. Das ist sehr schade, aber ich kann euch gut verstehen, euer Wissen bleibt ja zum Glück und ich bin mir sicher, ihr werdet es weiter mit euren Freunden teilen.
    Susanne

  2. Ich kann euch sehr gut verstehen, es ist schade vernünftige Züchter mit Herz und Verstand gehen zu lassen wir ehren Lottis Züchterin sehr, da ihre Mädels jeder nur drei Würfe haben dürfen. Die nächste Hündin Gretchen hat sich beim ersten Wurf nicht grad als Mama gezeigt, somit hat sie schweren Herzen auf gegeben, und ich zolle ihr dafür steht’s viel Respekt. Jeder der Tiere liebt, weiß was er tut, um das nicht um daran zu verdienen sondern um ganz viel im Herzen mit zu geben um zu erhalten. Genauso wie euch auch, jedes Tier wird sich freuen bei euch zeitweilig Unterkunft zu bekommen.
    Von Herzen Carsten, Lotti & Nancy

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