Man kann etwas erst, wenn man es gemacht hat …

Heute morgen haben wir im nassen Gras einen kleinen Amsel-Nestling gefunden. Er lag im Schatten und war stark unterkühlt. Ich habe alles versucht, den kleinen Vogel langsam zu wärmen, aber es half nicht. Nach etwa einer Stunde ist er friedlich eingeschlafen.

Ich habe einen kleinen Karton genommen und ihn darin unter unserem Apfelbaum zwischen zwei Rosen beerdigt.

Nur eine Stunde später fanden wir den zweiten Nestling, sehr wahrscheinlich ein Geschwister. Er lag Gottseidank in der Sonne und war nicht unterkühlt, nur ein wenig verängstigt. Also habe ich den Kleinen anfangs mit etwas Traubenzuckerlösung, dann mit etwas verrührtem Ei wieder hochgepäppelt.

Jetzt haben wir einen Vogel und wir haben ihn Jethro getauft, denn wenn er Hunger hat, klingt er fast wie eine Hardrock-Querflöte.

Beide Nestlinge hatten etwa das selbe Alter, zu jung um das Nest zu verlassen und zu wenig befiedert um die Körpertemperatur selber zu regulieren. Nun wird sich zeigen, ob wir mit Ersatznahrung, gefangenen Insekten, Geduld und Liebe aus diesem „Welpen“ einen echten Vogel machen können. Sein Appetit und seine kräftige Stimme lassen uns hoffen.

Kampf, Tod, Abschied und dann doch wieder Kraft für ein anderes kleines Wesen haben müssen …

… man kann etwas erst, wenn man es gemacht hat! Und ich bedanke mich voller Demut für diese Lektion.

Mathias

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