Große Augen …
… habe auch ich (Salli) gemacht, als ich das Geschenk von meiner Herzallerliebsten auspackte. Es war eine Quadrokopter-Drohne für Anfänger.
Anfangs lächelte ich noch, steckte den Akku an die Ladestation und widmete mich erstmal anderen Dingen. Dann war der Akku voll und ich startete meinen ersten Flug in unserer Küche. Nach wenigen Sekunden war das Lächeln verschwunden und dem Ausdruck höchster Konzentration gewichen. Eigentlich kann ich ja Fliegen, echte Flugzeuge sowie auch ferngesteuerte, aber das hier war etwas ganz Neues und völlig Anderes.
Scheibenkleister ist das schwer, so ein Ding auf einer Stelle zu halten! Drinnen gibt es zwar normalerweise keinen Wind, aber das Teil macht sich selber welchen. Außerdem wirkt sich jede kleine Steuerbewegung in der einen Achse, sofort auf die anderen Achsen aus. Vom Hubschrauber kannte ich dieses Verhalten, weshalb ich weder im Simulator noch ferngesteuert diese Dinger fliegen mag. Aber das Quadrokopter auch so schwer zu fliegen sind, hätte ich niemals gedacht.
Am nächsten Tag ging es dann in den Garten und inzwischen klappten die meisten Manöver schon recht gut. Problematisch war plötzlich wieder das „Umgekehrt-Denken“, wenn man auf sich selber zufliegt. Will man dabei (von sich selbst aus gesehen) nach links, muss man nämlich nach rechts steuern. Irgendwann hing der gute Flugaparat im Apfelbaum und mir wurde wieder einmal klar:
Ausgefeilte Technik für mehrere tausend Euro hilft nicht, wenn man ihr nicht gewachsen ist. Nur Übung macht den Meister und ein Quadrokopter ist etwas völlig anderes als ein Flugzeug. Danke an meine liebe Frau, dass Sie mir die Schmach erspart hat, viel Geld zu Bruch zu fliegen und mich von meiner Palme der Selbstüberschätzung heruntergeholt hat. Nun sitze ich unter dem Baum der Erkenntnis und fange wieder an zu lernen.
Salli
PS: Ja, das kleine Ding hat sogar eine Kamera! Und die ersten Bilder und Filme wird es geben, wenn ich halbwegs unfallfrei um einen Baum herumfliegen und vor mir auf der Terasse landen kann. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Uiii… wie toll. Kann mir vorstellen, wie viel Spaß das Fliegen damit macht.
Kann man das Ding auch programmieren??? Kann es etwas tragen (und fallen lassen) ??
Bin ein wenig neidvoll. Nachdem ich aber mal einen Mini-Hubschrauber in den ersten
Sekunden nach dem Start völlig zerschrotet habe, würde ich ich mich an solch eine hoch-
wertige Geschichte nicht mehr ran trauen!
Dann mal einen ganz guten ‚Flug‘ in das Neue Jahr!
Bärbel Sühle